Vier Pfoten, eine feuchte Schnauze und ein großes Herz – der Hund. Die Vierbeiner sind die beliebtesten Haustiere der Welt, denn sie schützen und lieben ihre Herrchen als auch Frauchen. Hunde sind pflegeleichte Tiere, denn sie verrichten ihr Geschäft nicht im Haus und das Futter ist selbst nach der tausendsten Fütterung immer noch so schmackhaft, wie beim ersten Mal. Hundebesitzer sollten lediglich bei der Krallenpflege nicht nachlässig sein. Anders als eine Katze kann der Hund die Krallen nicht einfahren, sondern diese wachsen nach, bis sie abfallen oder abbrechen. Beides führt zu Schmerzen beim Hund, weshalb der Besitzer mit einem Krallenschleifer diese rechtzeitig pflegen sollte.
Was ist ein Krallenschleifer für Hunde?
Ein Krallenschleifer ist vergleichbar mit einer Schleifmaschine, die statt Holz, die Krallen des Hundes abschleift. Das Gerät ist handlich und besteht aus einem Griff, einer Schleifscheibe und aus einer Öffnung für das Einführen der Krallen. Ein Krallenschleifer unterscheidet sich dadurch von einer Krallenschere, denn letztere kann beim Zusammendrücken der Kralle Schmerzen und Beschädigungen der Nerven sowie Gefäße zur Folge haben. Dies ist mit einem Krallenschleifer fast unmöglich, weshalb er sicherer als eine Krallenschere ist.
Wie funktioniert ein Krallenschleifer für Hunde?
Ein Krallenschleifer für Hunde funktioniert ausschließlich bei Krallen, die eine regelmäßige Pflege erfahren. Das heißt, dass die Krallen nicht zu lang sein dürfen, denn der Krallenschleifer kürzt die Krallen nur gering. Hierbei führt der Besitzer den Schleifer in die Nähe der Pfote, steckt die Kralle in die Öffnung und die Schleifscheibe trägt das Material ab. Je nach Härte der Kralle kann der Besitzer die Geschwindigkeit variieren, sodass das Material fein abgeschliffen wird und nicht bricht.
Welche Arten von Krallenschleifern und Alternativen für Hunde gibt es?
Der Krallenschleifer ist nicht das einzige Werkzeug, um die Kralle des Hundes zu schleifen oder sie zu kürzen. Folgende Arten von Alternativen stehen dem Hundebesitzer zur Auswahl:
Die Krallenfeile
Die Krallenfeile ist vergleichbar mit einer Feile für die Nägel des Menschen. Das Metall der Feile ist angeraut, wodurch sie bei jedem Zug über die Kralle feinste Partikel abträgt. Dadurch erzeugt das Abtragen der Kralle kaum Geräusche und der Hund ist weniger irritiert. Durch das manuelle Feilen dauert das Abschleifen jedoch besonders lang und ist bei harten Krallen mühselig bis unmöglich.
Die Krallenschere
Die Krallenschere ist vergleichbar mit einer Nagelschere für den Menschen. Sie ist leicht gebogen und erlaubt das geschickte Abschneiden der Krallen. Hierfür ist jedoch Einfühlungsvermögen vonnöten, sodass der Besitzer nicht die Nerven oder Blutgefäße durchtrennt und dem Hund Schmerzen zufügt. Bei langen Krallen ist dieses Werkzeug ideal, denn der Krallenschleifer kann nur mühselig große Teile der Kralle abtragen. Bei härteren Krallen versagt selbst die Krallenschere, da der Nutzer nur bedingt Druck auf sie ausüben kann. Darüber hinaus bleiben beim Abschneiden scharfe Kanten, wodurch die Gefahr besteht, dass die Kralle sich in einem Gegenstand verfängt und abreißt.
Die Krallenzange
Die Krallenzange ist das gefährlichste Werkzeug, denn mit ihr trägt der Besitzer große Teile der Kralle ab. Dies empfiehlt sich bei größeren Hunden, deren Hornhaut der Krallen so hart ist, dass jedes andere Werkzeug versagt. Die Krallenzange ist vergleichbar mit einer Gartenschere, die selbst Äste durch ihre Form leicht zertrennt. Deshalb ist bei ihr die höchste Vorsicht geboten, um den Hund nicht zu verletzen.
Wo liegen die Vor- und Nachteile eines Krallenschleifers für Hunde?
Die Vorteile
Krallenschleifer sind die ungefährlichsten Werkzeuge, um die Kralle des Hundes zu trimmen. Sie durchtrennen den Nagel nicht komplett, sondern tragen lediglich feinste Schichten der Hornhaut ab und kürzen sowie schärfen die Kralle dabei. Dadurch behält die Kralle ihre natürliche Form. Die Gefahr einer Nervendurchtrennung oder Blutung des Nagels ist somit fast ausgeschlossen.
Hinzu kommt, dass zu lange Krallen den Bewegungsapparat des Hundes schädigen. Ist die Kralle zu lang, vermeidet der Hund das natürliche Abrollen über die Pfote und macht Ausweichbewegungen. Im Stand steht der Hund anders und durch diese beiden Faktoren schädigt der Hund nachträglich Gelenke und Knochen. Eine gepflegte Kralle hingegen erlaubt das natürliche Abrollen und Stehen auf der Pfote.
Eine gepflegte Kralle sorgt nicht nur für ein gesundes Laufen, sondern verhindert auch Infektionen und Krankheiten. Große, ungepflegte Krallen reißen ein oder brechen bei unterschiedlichsten Bewegungen. In diese Risse dringen Krankheitserreger als auch Pilze ein. Eine geschliffene Kralle hingegen kann nicht einreißen, sodass der Hund auf natürliche Weise geschützt ist.
Das Schleifen der Kralle ist darüber hinaus günstiger als immer zum Tierarzt oder Hundefriseur zu gehen. Diese sind zwar ausgebildet und verletzen den Hund selbst beim Schneiden der Kralle nicht, aber verlangen für ihre Dienstleistung viel Geld. Daher spart der Hundebesitzer Kosten, wenn er die Kralle selbst schleift.
Letztlich ist durch das Schleifen der Kralle die Gefahr geringer, dass der Hund Polstermöbel beschädigt. Eine lange Kralle verhakt sich beispielsweise im Polster des Sofas und zerreißt dieses. Dabei beschädigt der Hund nicht nur das Sofa, sondern kann sich auch verletzen. Bei einer abgeschliffenen Kralle kann dies nicht passieren.
Vorteile auf einen Blick:
- ungefährliches Werkzeug für Mensch und Hund
- sorgt für einen natürlichen Gang des Tieres
- verhindert Infektionen und Pilzbefall
- günstige Alternative zum Hundefriseur oder Tierarzt
- verhindert Beschädigungen am Mobiliar
Die Nachteile
Der größte Nachteil von Krallenschleifern ist das Geräusch, dass das Gerät während des Schleifens erzeugt. Dieses löst bei empfindlichen Hunden Unwohlsein oder Panik aus, sodass diese nicht still sitzen oder vor Angst weglaufen.
Darüber hinaus ist das Schleifen zwar ungefährlicher als das Trimmen mithilfe einer Schere, aber es erfordert ebenso Feingefühl. Der Besitzer muss den Schleifer in einem exakten Winkel halten, sodass die Kralle ihre natürliche Form beibehält.
Nachteile auf einen Blick:
- Hunde empfindlich gegenüber Geräusch des Schleifers
- Schleifen zwar ungefährlich, aber erfordert Geschick
Was sollte ich beim Kauf von einem Krallenschleifer für Hunde beachten?
Damit der Krallenschleifer die Krallen des Hundes optimal trimmt und höchsten Qualitätsstandards entspricht, ist vor dem Kauf auf folgende Punkte zu achten:
Die Leistung
Ein Krallenschleifer ist eine Mini-Schleifmaschine, die nach ihrer Leistungsfähigkeit bemessen wird. Diese zeigt sich in den maximalen Umdrehungen pro Minute. Während ein qualitativ hochwertiger Krallenschleifer bis zu 10 000 Umdrehungen pro Minute schafft, weisen günstige Geräte maximal eine Leistung von 6000 Umdrehungen pro Minute auf. Letztere Umdrehungszahl schafft es lediglich weiche Krallen zu trimmen, während leistungsstarke Geräte selbst harte und größere Krallen schleifen können.
Der Hundebesitzer sollte auch darauf achten, dass die Leistung variabel einstellbar ist. Somit kann er, falls die Krallen noch weich sind, eine geringere Leistung wählen und bei härteren Krallen auf mehr Leistung zurückgreifen. Darüber hinaus eignet sich der langsamere Modus in Nähe der Blutgefäße und Nervenbahnen, während der schnellere Modus die Krallenspitzen trimmt.
Der Lärmpegel
Der Lärmpegel beschreibt die Lautstärke, die das Gerät während des Schleifens verursacht. Lautstärke ist messbar in Dezibel. Der Käufer sollte darauf achten, dass selbst auf höchster Leistung, Dezibel Werte von maximal 50 dB festzustellen sind. Besser noch sind circa 40 Dezibel, bei besonders empfindlichen Hunden. Ist der Hund hingegen völlig unempfindlich gegenüber Schleifgeräuschen, kann der Besitzer auch zu lauteren Geräten greifen.
Die Energiequelle
Krallenschleifer sind sowohl als kabelgebundene als auch als akkubetriebene Geräte erhältlich. Letztere haben den Vorteil, dass der Hundebesitzer von überall die Krallen schneiden kann, während die kabelgebundene Variante durch das Kabel limitiert ist. Allerdings muss der Hundebesitzer den Akku laden, sodass das Gerät genügend Leistung erzeugt.
Das Zubehör
Schleifmaschinen für das Abschleifen von Holz haben einen anderen Schleifkopf verbaut als Schleifmaschinen für Metallteile. Selbiges gilt für den Krallenschleifer, in dessen Zubehör mehrere Schleifköpfe integriert sein sollten. Damit kann der Nutzer die Größe dem Hund anpassen oder verschiedene Härtegrade wählen. Hinzu kommt, dass ein Ersatzschleifkopf im Zubehör integriert sein sollte.
Ein besonderes Zubehör, das der Ausstattung beigelegt sein sollte, ist eine integrierte LED. Diese hilft nicht nur bei schlechten Lichtverhältnissen die Kralle zu sehen, sondern leuchtet durch diese, sobald Blutgefäße oder Nervenbahnen angrenzen. Dadurch erkennt der Besitzer, wann er den Schleifer absetzen muss, um das Tier nicht zu verletzen.
Das Gewicht
Der Krallenschleifer ist ausgestattet mit einem Schleifstein, Akku und möglicherweise mit einem verstärkten Griff. Dadurch steigt jedoch das Gewicht und die Maschine zu führen ist nach mehreren Minuten anstrengend. Daher sollte der Käufer zuletzt das Gewicht zweier leistungsstarker Modelle vergleichen und das leichtere wählen.
Wie viel kostet ein Krallenschleifer für Hunde?
Krallenschleifer sind wesentlich günstiger als regelmäßige Tierarzt- oder Hundefriseurbesuche, denn ein Krallenschleifer kostet zwischen 20 und 40 Euro. Während den günstigeren Geräten weniger Zubehör beigelegt ist, finden sich in hochwertigen Krallenschleifern mehrere Aufsätze, eine LED und Schleifscheiben.
Welche Krallenschleifer Tests von angesehenen Testmagazinen gibt es? Gibt es einen Test von Stiftung Warentest?
Bisher hat weder die Stiftung Warentest noch ein angesehenes Testmagazin einen Test zu Krallenschleifern für Hunde veröffentlicht. Dies kann sich zukünftig noch ändern.
Was sollte ich beim Einsatz von einem Krallenschleifer für Hunde beachten?
Vor dem Schleifen der Krallen sollte sich der Besitzer auf die Vorder- oder Hinterpfoten fokussieren.
- Auf einen entspannten Moment des Hundes warten, bestenfalls nach dem Fressen, einem ausgiebigen Spaziergang oder kurz vor dem Schlafen
- Die ausgestreckte Pfote greifen
- Dabei nicht zu viel Druck auf die Pfote ausüben, sodass das Tier ruckartig zurückschreckt
- Immer auf die Signale des Hundes achten und bei Unwohlsein oder Panik abbrechen und nach dem Entspannen des Hundes erneut beginnen
- Eine Taschenlampe nehmen oder die LED einschalten und diese auf die Kralle leuchten, um hellere und somit durchblutete Stellen zu erkennen
- Nun das Gerät in einem 45 Grad Winkel ansetzen
- Nach fünf Sekunden den Schleifer absetzen, die Krallen und den Schleifer abkühlen lassen, um erneut anzusetzen
- Diesen Prozess so lang wiederholen, bis die Kralle fast durchsichtig durch das Licht der Lampe scheint
- Scheint das Tier währenddessen Anzeichen von Schmerzen zeigen, sofort abbrechen
- Sind die Schmerzen dauerhaft und das Tier zeigt selbst nach einer Stunde immer noch Anzeichen von Unwohlsein, den Tierarzt kontaktieren
Wie gewöhne ich meinen Hund an den Krallenschleifer?
Die Geräusche des Krallenschleifers können selbst bei einer geringen Dezibel Zahl ungewöhnlich oder unangenehm für den Hund sein. Deshalb sollte der Besitzer das Gerät neben dem Tier einschalten, ohne es an die Kralle zu setzen. Sobald sich das Tier beruhigt, erfolgt eine Belohnung durch ein Leckerli. Hat der Besitzer den Eindruck, dass das Tier unbeeindruckt von der Geräuschkulisse ist, kann er mit dem Schleifer vorsichtig an die Krallen führen. Erneut das Tier mit einem Leckerli belohnen, falls keine Zeichen von Unwohlsein festzustellen sind und mit dem Schleifen beginnen.
Wie oft sollte ich die Krallen des Hundes schleifen?
Pauschal ist auf diese Frage keine genaue Antwort zu finden, denn die Krallen des Hundes wachsen, wie die Nägel des Menschen, von Hund zu Hund unterschiedlich schnell. Deshalb sollte der Besitzer die Krallen regelmäßig auf ihre Länge untersuchen und dabei auch die Wolfskralle nicht vergessen. Diese Kralle findet sich nur an den Vorderpfoten und ist durch die Abstammung vom Wolf geblieben. Sobald ein lautes ,,Klackern“ beim Laufen des Hundes über Parkett zu hören sein sollte, ist das Schleifen der Krallen vonnöten.
Keine Kommentare vorhanden