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Mein Hund trinkt viel – die 7 häufigsten Ursachen

Warum trinkt mein Hund soviel? Der Wasserbedarf des Hundes erscheint erhöht, ist er krank?

hund trinkt viel

Der Hund benötigt, wie jedes Lebewesen, täglich eine ausreichende Menge Flüssigkeit. Diese sichert ihm das Überleben und das ordnungsgemäße Funktionieren seiner Organe. Trinkt ein Hund am Tag übermäßig viel Wasser, kann eine schwerwiegende Krankheit dahinter stecken.

Klima, Umgebung, Größe des Hundes und die Höhe seiner Aktivität spielen eine große Rolle beim Berechnen seines Wasser-Tagesbedarfs. Aus diesem Grund erweist sich die täglich zu trinkende Wassermenge als individuell und kann von den Standardwerten abweichen.

Ab wann trinkt ein Hund zu viel?

Trinkt der Hund im Ruhezustand, mehr als 100 Milliliter pro Kilogramm Körpergewicht und Tag, liegt ein erhöhter Wasserbedarf vor. Kurz gesagt, er trinkt zu viel. Diesem Umstand muss nicht in jedem Fall eine krankhafte Ursache zugrunde liegen. Der individuell unterschiedliche Wasserbedarf der einzelnen Hunde unterliegt zu dem täglichen, leichten Schwankungen.

Wichtig!
Hält der erhöhte Wasserbedarf über mehrere Tage kontinuierlich an, kann eine schwerwiegende Krankheit vorliegen. Kontaktieren Sie in diesem unbedingt einen Tierarzt! Im schlimmsten Fall kann es zu einer tödlichen Vergiftung führen, wenn der Hund über längere Zeit zu viel tinkt!

Welche Ursachen führen zu einem erhöhten Wasserbedarf?

In vielen Fällen liegen die Ursachen für vieles Trinken weniger an Krankheiten, als an äußeren Einflüssen und dem verabreichten Futter.

  • Das bei Hundehaltern beliebte Trockenfutter enthält wenig Flüssigkeit. Dieser Umstand führt dazu, dass der Hund mehr trinken muss, um seinen Körper ausreichend mit dem lebenswichtigen Nass zu versorgen. Erhält er ausschließlich Trockenfutter, kann dies zu erheblichem Flüssigkeitsverlust führen, den der Hund mit vermehrtem Trinken auszugleichen sucht.
  • Speziell im Sommer, bei Temperaturen über 30 Grad trinkt der Hund mehr und zeitweise über die Standardwerte hinaus.
  • Trockene Heizungsluft in der winterlichen Wohnung kann beim Hund ebenfalls zu einem erhöhten Wasserbedarf führen.
  • Anstrengende Spaziergänge und/ ungewohntes, anstrengendes Training (vor einem Wettkampf/einer Show) stellen erhöhte Anforderungen an den Hundekörper. Er schwitzt und muss die verlorene Wassermenge mit vermehrtem Trinken ausgleichen.
  • Überhöhte Trinkmengen kommen ebenfalls vor, wenn eine noch unerkannte Krankheit vorliegt. Fieber, eine Entzündung der Harnorgane, Geschlechtsorgane und/oder der Prostata zeigen sich symptomatisch mit vermehrtem Durst.
  • Stress, Angst und Nervosität zeigen viele Hunde damit, dass sie vermehrt trinken, obwohl sie keinen Durst verspüren.

Wie viel trinkt ein gesunder Hund normalerweise am Tag?

Die durchschnittlichen Richtwerte der Trinkmenge liegen beim Hund zwischen circa 20 und 100 Milliliter Wasser pro Körpergewicht und Tag. Den Richtwerten folgend benötigt ein Hund mit einem Gewicht von circa 20 Kilogramm, circa zwei Liter Wasser täglich.

Diese Richtwerte gehen von Hunden ohne größere Belastung aus und berücksichtigen weder klimatische Temperaturen, noch Stress auslösende Faktoren. Stress, ein anstrengender Spaziergang oder erhöhte, klimatische Temperaturen führen zu einer erhöhten Trinkmenge.

Aus diesem Grund muss dem Hund, am Tag und in der Nacht, ständig frisches Wasser zur Verfügung stehen.

Woran kann es liegen, wenn ein alter Hund vermehrt Wasser trinkt und wesentlich mehr pinkelt?

Trinkt ein alter Hund viel und pinkelt dementsprechend vermehrt, kann eine Krankheit vorliegen. Viele Krankheiten, wie beispielsweise:

  • Blasenentzündungen,
  • Nierenentzündungen,
  • Probleme und/oder Schmerzen an/in der Harnröhre
  • Probleme mit der Prostata
  • Gebärmutterentzündungen
  • Fieber
  • Lebererkrankung
  • Bauchspeicheldrüsenerkrankung
  • Tumorerkrankung

verursachen einen erhöhten Wasserbedarf. Viel trinken und viel pinkeln gehören bei alten Hunden zu den ersten Symptomen, die auf eine Krankheit hinweisen. Ein Tierarztbesuch kann die Ursachen genauer klären und geeignete Gegenmaßnahmen ergreifen.

Woran kann es liegen, wenn der Hund viel hechelt und viel trinkt?

hund hechelt bild

Hunde hecheln, um ihre Körpertemperatur zu senken. Sie führen mit dem Hecheln ihrem Körper kühle Luft zu und verlieren dabei Flüssigkeit. Diese Flüssigkeit ersetzen sie durch Trinken.

Hunde hecheln vornehmlich:

  • nach einem anstrengenden, ausgedehnten Spaziergang,
  • bei Nervosität,
  • aus Angst,
  • bei hohen klimatischen Temperaturen,
  • während und nach einem belastenden Training,
  • bei zu trockener Luft in der Wohnung
  • während oder nach dem Genuss eines Kauknochen
  • nach und/oder während des Fressens von Trockenfutter

In vielen Fällen sieht es aus, als tränke der Hund große Mengen. Beim Nachmessen stellt sich dann heraus, dass er weniger trank, als gedacht. Ausdauerndes, anhaltendes Trinken alleine sagt dem Hundehalter nichts über die tatsächlich getrunkene Menge. Diese lässt sich ausschließlich durch Abmessen ermitteln.

Was kann die Ursache sein, wenn ein Hund ständig Durst hat und nicht frisst?

In diesem Fall muss der Hundebesitzer das Futter des Hundes überprüfen. Jedes Tier versucht, sich mit Flüssigkeit zu sättigen, wenn es nicht ausreichendes oder ordnungsgemäßes Futter erhält.

Zum Überprüfen des Futters muss der Hundebesitzer darauf achten, dass:

  • das Hundefutter des Hundes nicht verdorben riecht oder aussieht. Verdorbenes Hundefutter frisst der Hund nicht und versucht sich mit Wasser zu sättigen.
  • der Hund eine, für ihn, ausreichende Menge Hundefutter erhält, die seinen körperlichen Anforderungen genügt. Diensthunde, Gebrauchshunde und ein Hund im Hundesport benötigen ein anderes Futter als ein Hund, der den Hof bewacht.
  • das Hundefutter dem Hund schmeckt und er es gut verträgt. Nicht jeder Hund mag oder verträgt, dass ihm dargebotene Futter. In diesem Fall muss der Hundebesitzer eine andere Futtersorte ausprobieren. Der Fachmarkt hält unterschiedliche Sorten mit und ohne Getreide, Feuchtfutter und Trockenfuttersorten bereit.
  • der Hund nicht an Bauchschmerzen und/oder anderen Schmerzen leidet. Zahnschmerzen, entzündetes Zahnfleisch und andere Schmerzen, veranlassen viele Hunde, ihr Futter zu verschmähen. Sie trinken sich dann satt, statt zu fressen.

Was kann die Ursache sein, wenn er viel trinkt und unter einem aufgeblähten Bauch oder Durchfall leidet?

Ein aufgeblähter Bauch lässt sich auf viele Ursachen zurückführen. Nicht in jedem Fall steckt eine schlimme Krankheit dahinter, trotzdem kann ein Tierarztbesuch nicht schaden und dem Hund helfen.

Aufblähungen weisen in vielen Fällen auf ein Aufgasen des Darmes hin und lassen sich mit geeigneten Mitteln des Tierarztes schnell beheben. Der Hund trinkt mehr, um seinem quälenden Schmerzen zu begegnen und das Gas aus dem Körper zu bringen.

Eine Magendrehung oder ein Darmverschluss bedingen leider ebenfalls ein Aufgasen des Körpers und lassen sich nicht ohne Weiteres beheben. In diesem Fall kann nur noch ein Tierarzt das Leben des Hundes retten.

Bei einem Durchfall verliert der Hund mit dem stetigen Absetzen von Kot viel Flüssigkeit aus Gewebe und Darm. Er versucht den Wasserverlust mit Trinken auszugleichen, was ihm ohne Hilfe nicht gelingt. Aktivkohle und stopfende Maßnahmen helfen ihm, den Durchfall zu überwinden, einen Tierarztbesuch mit klärender Ursachenforschung ersetzen sie nicht.

Wie kann ich den durchschnittlichen Wasserbedarf meines Hundes berechnen?

Der durchschnittliche Wasserbedarf des Hundes innerhalb von 24 Stunden lässt sich durch Abmessen während eines Zeitraums von drei bis fünf Tagen ermitteln.

Gemessen wird die Menge, die der Hund innerhalb von 24 Stunden trinkt. Jede Menge, die der Hundeführer in den Trinknapf füllt, misst er ebenso ab wie die noch im Napf vorhandene Menge. Auf diese Weise ergibt sich innerhalb der vorgegebenen 24 Stunden, welche Menge der Hund verbrauchte.

Diese Werte trägt er in eine Liste ein und erhält auf diese Weise eine aussagekräftige Statistik.

Während der Messtage darf er das Futter nicht wechseln und den Hund nicht mehr als normalerweise belasten. Die Umgebungstemperatur lässt sich nicht beeinflussen, wodurch es zu leichten Abweichungen während der Messtage kommen kann.

Die Messungen erfolgen an allen Messtagen um dieselbe Uhrzeit. Je genauer der Hundeführer diese Uhrzeit einhält, desto aussagekräftiger gestaltet sich die Übersicht.

Umgebungstemperatur bei Trockenfutter bei Nassfutter
normale Aktivität < 20°C 40-50ml 5-10ml
normale Aktivität > 20°C 50-100ml 20-50ml
erhöhte Aktivität < 20°C bis 100ml bis 50ml
erhöhte Aktivität < 20°C bis 150ml bis 100ml

Quelle: https://www.dasgesundetier.de/magazin/artikel/trinkmenge-hund-katze

Mein Hund trinkt viel: Fazit

Trinkt ein Hund zu viel stecken nicht in jedem Fall gesundheitliche Probleme dahinter. Äußere und persönliche Umstände führen in vielen Fällen zu vermehrtem Trinken. Sie bestehen nicht selten aus Hitzetemperaturen, Aufregung oder Stress.

Will der Hundebesitzer auf Nummer sicher gehen, kann ein Tierarzt den Hund untersuchen, die Ursachen eingrenzen und geeignete Gegenmaßnahmen ergreifen.

Viele Hundebesitzer übersehen die naheliegendsten Problematiken wie Umgebungstemperatur, Nervosität und/oder Anstrengung des Tieres. Dies führt dazu, dass sie meinen, die verbrauchte Wassermenge wäre krankhaft, wobei sie zu den normalen Trinkgewohnheiten zählt.

Richtwerte zur aufzunehmenden Wassermenge bieten zwar Anhaltspunkte, lassen sich allerdings nur grob verallgemeinern. Sie berücksichtigen zu wenig Aspekte, um sich auf jeden Hund übertragen zu lassen. Aus diesem Grunde bleibt das tägliche Beobachten des eigenen Hundes unerlässlich.

Auffälligkeiten kann jeder Hundebesitzer mit einem Tierarzt abklären und schlimme Krankheiten seines Hundes frühzeitig erkennen lassen.

Da jeder Hund ständigen Zugang zu frischem Wasser benötigt kann sich das Ermitteln der getrunkenen Menge als schwierig erweisen. Ein Trinknapf mit integrierter Skala kann dem Hundebesitzer helfen, die täglich getrunkene Menge genauer zu bestimmen.

Trinkt der Hund plötzlich über mehrere Tage hinweg wesentlich mehr Wasser als normalerweise muss ein Tierarzt die Ursache klären. Zu viele schlimme Krankheiten weisen als erste Symptome übermäßigen Durst aus.

Zusammenfassend betrachtet erweist sich ein vermehrter Wasserverbrauch als bedenklich, wenn er über mehrere Tage anhält und weitere Symptome dazukommen. Leichte Schwankungen im Wasserbedarf kommen bei Hunden ebenso vor wie bei uns und bedürfen selten tierärztliche Maßnahmen.

Ein Abklären des übermäßigen Wasserverbrauchs durch den Tierarzt kann nicht schaden und hilft, vorsichtigen Hundebesitzern ihren Hund besser einzuschätzen.

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