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Labradoodle -Temperament/Wesen, Haltung, Erziehung, Preise und Kaufberatung

Der Labradoodle – Blindenführhund, Therapiehund, Familienhund, Begleithund
labradoodle bild

Labradoodle-Hunde sind optimal für Allergiker geeignet

Der Name Labradoodle hört sich für viele Menschen im ersten Moment gewollt an. Er bezeichnet die Abstammung einer besonderen Hunderasse, die sich aus einem Labrador und einem Pudel zusammen setzt. In Australien, der Heimat des Labradoodle, erkannte der FCI (Fédération Cynologique Internationale) im Jahre 1989 diese Hunderasse als eigenständig an. Weltweit fehlt ihr bis dato noch die Anerkennung, wodurch Hunde dieser Rasse weder an Charme, noch an Beliebtheit einbüßen.

Ursprünglich als Blindenführhund gedacht entwickelte sich mit steigender Beliebtheit eine Labradoodle Industrie. Aus dem ehemaligen Labradoodle entwickelte sich schnell eine Modehunderasse. Dies lag nicht im Interesse des ursprünglichen Züchters. Dieser sah schlussendlich, seine Schöpfung als das Öffnen von Pandoras Büchse an. So teilte er es dem ABC, einem Sender in Australien, während eines Interviews mit.

Größe 54-65  cm
Gewicht 25-35 Kg
Lebenserwartung 10 bis 15 Jahre
Farben divers (schwarz, weiß, grau-braun…)
Ursprung Australien

Wie kam es zu der Hunderasse Labradoodle?

In den 80er Jahren trat eine blinde, hawaiianische Frau an Hundezüchter Wally Conron heran. Sie suchte nach einem Begleithund, der nicht haarte, da ihr Ehemann unter einer Tierhaarallergie litt.

Conron stellte sich dieser Herausforderung. Er wusste, dass viele Pudel nicht haaren, aber als Therapiehunde nicht geeignet waren. Nach längerer Suche stieß er auf einen Labrador, der seinen Ansprüchen genügte. Ihn verpaarte er mit einem zugänglichen, nicht haarenden Pudel. Bei dem ersten Wurf kamen drei nicht haarende Welpen zur Welt. Einer der Welpen eignete sich aufgrund seines freundlichen Charakters als Therapiehund. Conron bildete ihn zu einem Blindenführhund aus und übergab ihn der überglücklichen, blinden Hawaiianerin.

Conrons Wunsch diese neue Hunderasse vom FCI anerkennen zu lassen, schlugen fehl, wohingegen die Nachfrage nach diesen Hunden stetig stieg. Nach vielen Jahren des Kampfes erkannte der nationale Hundeverein die Labradoodle als nationale, eigenständige Hunderasse an.

Mit der Zeit begannen viele weitere Züchter, nationale wie internationale, Labradoodle zu züchten. Die wenigsten dieser Züchter beachteten dabei die Herkunft und die notwendigen Charakterzüge ihrer Zuchthunde. Dies führte dazu, dass der Labradoodle seine ursprünglichen Aufgaben, als Blindenführhund und/oder Therapiehund, nicht mehr erfüllen konnte.

Seit ein paar Jahren besinnen sich viele Züchter auf die ursprünglichen Anforderungen, die Conron an die Zuchthunde zum Erzeugen von Labradoodle stellte. Sie legen diese Anforderungen ihren Zuchten zugrunde und züchten ursprüngliche Labradoodle.

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Äußere Erscheinung und Lebenserwartung

Der Labradoodle lässt in jedem Fall den Pudel als seinen Vorfahr erkennen. Die Farben variieren von weiß bis schwarz. Apricot, scheckig und grau-braun kommen ebenfalls vor. Da diese Rasse über keinen eindeutigen Rassestandard verfügt kann die Fellfarbe jede Färbung und Scheckung aufweisen.

Das Fell erscheint lockig bis kraus, wobei es im Gegensatz zu anderen Hunden nicht ausfällt. Labradoodle erweisen sich in vielen Fällen als hypoallergen und damit für Allergiker geeignet.

Ein spezieller Allergietest des allergischen Interessenten mit Haaren des gewünschten Labradoodle erweist sich wichtig, da sich nicht voraussagen lässt welcher Welpe diese hypoallergenen Eigenschaften besitzt.

Mit einer Widerristhöhe von circa 54 bis 65 Zentimetern und einem Gewicht von circa 25 bis 35 Kilogramm gehört er zu den Großhunden. Kleinere und/oder größere Hunde kommen vor. Dies richtet sich nach der Tiefe (F1, F2, F3, …) der Zuchtlinie und/oder der Größe der eingesetzten Zuchthunde.

Die Lebenserwartung des Labradoodle kann bei bis zu circa 15 Jahren liegen. Dieses Alter setzt allerdings eine gesunde Zuchtlinie, ohne genetisch bedingte Erkrankungen und artgerechtes Halten des Hundes voraussetzt.

Welche Charaktereigenschaften weisen Labradoodle auf?

Wie seine Eltern (Labrador Retriever und Pudel), vereint der Labradoodle viele Eigenschaften in sich. Aus diesem Grunde lässt sich nicht verallgemeinern, welche Eigenschaften sich bei welchem Welpen durchsetzen.

Insgesamt gesehen erweist sich der Labradoodle als freundlich, intelligent, wachsam, gelehrig und anhänglich. Die Welpen binden sich schnell und fest an ihre Familien. Die gelehrigen Hunde gehorchen ihren Hundeführern, bei ausreichender Nähe zueinander gern und willig.

Was muss ich beim Halten und Erziehen eines Labradoodle beachten?

Labradoodle gehören zu den gelehrigen, intelligenten und lernwilligen Hunden. Ihr Charakterbild zeigt, dass sie ihrem Menschen gefallen wollen. Mit Konsequenz, Güte und Geduld lässt er sich in den meisten Fällen leicht erziehen und führen.

Spiel, gemeinsamer Spaß und Hundesport helfen beim Erziehen des Hundes und verbinden die beiden Partner miteinander. Auf diese Weise entsteht schnell ein gut miteinander arbeitendes, erfolgreiches Team.

Die meisten Labradoodle weisen eine Größe auf, für deren Haltung sich eine kleine Stadtwohnung nicht eignet. Besser und artgerechter erweist sich eine große Wohnung oder ein Haus mit Garten.

Der Labradoodle läuft gern und genießt die Freiheit, die ein Auslauf ohne Leine ihm bietet. Er schnüffelt ausgiebig und intensiv an allem, was ihm interessant erscheint. Ein Luxus, den ein kleiner Park in der Stadt nicht bieten kann.

Zu den weniger guten Eigenschaften des Labradoodle zählt, dass sie nicht gern alleine bleiben. Für berufstätige Hundebesitzer gilt, ihre Hunde frühzeitig an das alleine bleiben zu gewöhnen und/oder gegebenenfalls für eine Betreuung während ihrer Abwesenheit zu sorgen.

Wie aufwendig ist die Pflege eines Labradoodle?

Regelmäßiges Bürsten mit einer grob gezinkten Bürste reicht beim Labradoodle während der täglichen Arbeiten aus. Das Bürsten entfernt groben Schmutz und lockere Haare von der Haut, was ein Verfilzen des Fells verhindert.

Beim Baden, alle paar Wochen, reicht es aus, ein mildes Hunde-Shampoo zu verwenden. Mit dem milden Shampoo lassen sich hartnäckige Schmutzpartikel leicht entfernen und es kann bei entsprechenden Inhaltsstoffen hilfreich gegen Flohbefall wirken.

Die Ohren und Krallen bedürfen einer regelmäßigeren Überprüfung. Speziell in die hängenden Ohren setzen sich gern Milben fest, die oft einen Pilzbefall nach sich ziehen. Regelmäßiges Reinigen mit speziellen Mitteln erweist sich aus diesem Grunde als unverzichtbar.

Weicher Boden kann dazu führen, dass die Krallen des Labradoodle sich nicht weit genug abnutzen. Sie wachsen deshalb schnell, was ihm das Laufen erschwert und Entzündungen der Ballen und/oder Füße nach sich ziehen kann. Das Schneiden der Krallen kann ein Tierarzt ausführen und/oder den Hundebesitzer darin schulen.

Geeignete Krallenscheren, mit Schutzvorrichtungen hält der Fachhandel in verschiedenen Größen bereit. Mit ihnen lassen sich die Krallen, für den Hund gefahrlos, nach Anleitung des Tierarztes schneiden.

In die Augen fallende Haare sind regelmäßig zu schneiden. Bei kleinen Rassen lassen sich diese Haare leicht mit einer Spange zurücknehmen, beim Labradoodle sieht dies nicht gut aus, wodurch viele Hundebesitzer das Schneiden der Haare bevorzugen. Mit dem Schneiden der Haare lassen sich Augenentzündungen leicht vermeiden.

Teurer erweist sich der Hundefrisör. Da der Labradoodle wenig zum Haaren neigt, reicht es aus den Hundefrisör zweimal im Jahr zu besuchen.

Dieser schneidet das Fell, entfernt überflüssige Teile der Unterwolle und verhilft dem Hund zu einer ansprechenden Frisur. Auf Wunsch oder bei Bedarf kann er das Schneiden der Stirnhaare und der Krallen ebenfalls vornehmen.

Eignet sich das Halten eines Labradoodle für einen Allergiker-Haushalt?

Labradoodle gelten als Hunde, die wenig bis gar nicht haaren und deren Haarpracht keine allergischen Reaktionen hervorrufen. Bei dieser Aussage ist Vorsicht geboten, denn nicht jeder Labradoodle erweist sich als wirklich hypoallergen.

Ein labortechnisches Untersuchen der Hundehaare des gewünschten Hundes zeigen schnell, ob Allergiker auf die Haare des speziellen Welpen reagieren. Die Labore, die diese Untersuchungen anbieten, lassen sich über den Tierarzt und/oder das Internet, leicht finden.

Von wo kann ich einen Labradoodle bekommen?

Bis dato gibt es für Labradoodle keinen weltweit geltenden Rassestandard und damit keinen weltweit agierenden Hundezüchter-Verband.

Ein ursprünglicher Labradoodle, gezüchtet nach den Anforderungen Conrons, lässt sich über das Internet und den darin aufgeführten Züchtern erwerben.

Beim Kauf eines ursprünglichen Labradoodle geben die Homepages der Züchter Auskunft. Sie vermitteln einen Eindruck darüber, welche Rassehunde sie zur Zucht einsetzen und welche Anforderungen sie an diese Hunde stellen.

Der Kontakt mit den Züchtern der Labradoodle zeigt schnell ob aus ihren Linien Hunde als Therapiehunde ausgebildet wurden und aus welchen Verpaarungen diese Hunde stammen.

Züchter ursprünglicher Labradoodle legen Wert darauf, dass ihre Zuchthunde aus reinrassigen Labradoren und Pudeln stammen. Züchtungen mit kleineren Pudeln und/oder Zwergpudeln erhalten vielfach andere Rassenamen als Labradoodle und erreichen selten die Größe eines ursprünglichen Labradoodle.

Sie betreiben keine Linienzucht, die weiter als F3 geht und achten darauf, dass ihre Zuchthunde und Welpen keine Erbkrankheiten aufweisen. Spezielle labortechnische Testverfahren helfen ihnen dabei und belegen dieses mit ausführlichen Papieren.

Bei Züchtern, die sich nicht die Mühe machen den ursprünglichen Labradoodle zu züchten, kommt es in vielen Fällen zu Welpen, die nett aussehen, deren Charaktere sich jedoch kaum einschätzen lassen. Ihre Haare unterliegen in vielen Fällen dem natürlichen Fellwechsel und sie haaren möglicherweise.

Was kostet ein Labradoodle?

Die Preise der Labradoodle unterscheiden sich stark. Sie richten sich in vielen Fällen danach welche Anforderungen der Züchter an seine Zuchthunde stellt.

Im Internet finden sich Preise für einen Labradoodle Welpen zwischen circa 150 Euro und 1800 Euro.

Bei zu preiswerten Welpen gilt es Vorsicht walten zu lassen. Sie stammen in vielen Fällen nicht aus Zuchten nach Conrons Vorgaben und weisen in ein paar Fällen Erbkrankheiten auf.

Gibt es typische Krankheiten?

Wie alle großen und mittelgroßen Hunden kann der Labradoodle unter folgenden Krankheiten leiden:

  • Ellenbogen- und/oder Hüftdysplasie
  • Augenentzündungen
  • Rückenprobleme
  • Ohrenprobleme (Milben, Mittelohrentzündung)

Erbkrankheiten kann der Züchter durch die Auswahl geeigneter Zuchthunde ohne Erbkrankheitsbildern ausschließen.

Wo liegt der Unterschied zu einem Goldendoodle?

Der Goldendoodle stammt aus den Kreuzungen zwischen Golden Retriever und Pudel und hat seinen Ursprung in den Vereinigten Staaten. Goldendoodles werden seit Ende der 90er Jahre in Nordamerika gezüchtet. Goldendoodles sind meist einfühlsame Vierbeiner, die auch im Umgang mit Behinderten oder als Therapie- und Schulhunde eingesetzt werden. Ähnlich wie der Labradoodle erreicht der Goldendoodle eine Größe von bis zu 65 Zentimetern. Bei der Größe ist ebenfalls die Art des Pudels entscheidend. 

Beide Rassen sind also in vielerlei Hinsicht sehr ähnlich:

  • Beide Rassen sind freundlich und gesellig.
  • Sie sind die perfekte Ergänzung für Familien.
  • Die Lebenserwartung ist mit der des Labradoodles vergleichbar.
  • Es ist einfach mit ihnen klar zu kommen und sie sind gut trainierbar.
  • Der Labradoodle und der Goldendoodle haben beide einen Pudel als Elternteil

Fazit

Der Labradoodle, welcher nach den Vorgaben Conrons gezüchtet wurde, eignet sich aufgrund seines Charakters gut als Therapiehund. Als wichtig zu bezeichnen ist die familiäre Bindung, die er zu seinen Menschen aufbaut. Aus diesem Grunde erweist sich eine Haltung im Zwinger als nachteilig für seine Entwicklung.

Aufgrund seiner Größe reicht eine kleine Wohnung als Domizil für ihn nicht aus. Ein Haus mit einem Garten und das Landleben gefallen ihm gut und kommen seinem Anspruch an ausreichendem Auslauf nahe.

Als hypoallergen beworben, erweist sich nicht jeder Labradoodle als nicht haarend. Der allergische Hundefreund kann mit der Hilfe eines Labortests herausfinden, inwieweit der ausgesuchte Welpe zu den nicht haarenden Varianten zählt.

Beide Zuchthunde (Labrador und Pudel) gehören zu den freundlichen Hunden. Mit konsequenter, gütiger und verständnisvoller Erziehung wachsen sie zu fröhlichen, lernfreudigen Hunden heran. Hundesport und das Ausbilden zu einem Therapiehund bereiten ihnen Freude und bauen überschüssige Energien schnell ab.

Ein Labradoodle bewacht und schützt seine Familie, weist allerdings keine erhöhte Aggressivität auf und gehorcht seinem Menschen gern. Seine Eignung als Familien- und Begleithund liegt in seinen Genen verankert. Aufgrund seiner sozial verträglichen Art kommt es mit Kindern und anderen Tieren nicht zu Problemen.

Der Kauf eines Labradoodle empfiehlt sich für Hundeführer, die mehr Wert auf einen freundlichen, gelehrigen Hund legen, als auf Rassestandards. Fällt die Auswahl auf einen ursprünglich gezüchteten Labradoodle, erhält der Hundeführer einen treuen Freund.

Hundekäufe aus Kofferräumen und/oder Märkten erweisen sich in vielen Fällen als reine Fehlkäufe und haben zu unterbleiben. Einen gesunden Labradoodle, artgerecht aufgezogen und ursprünglich, nach den Vorgaben seines ersten Schöpfers gezüchtet, findet sich im Internet. Die Homepages der einzelnen Labradoodle-Züchter weisen auf die Art des Züchtens hin. Direkte Kontakte geben dem Hunde-Interessenten nähere Auskünfte zu den Eltern und den momentan verfügbaren Welpen.

Stimmt das Vertrauensverhältnis zwischen Hundefreund und Züchter und entspricht ein Welpe den Wünschen des Hundefreundes, steht einem Kauf nichts im Wege.

Wichtig beim Labradoodlekauf ist, dass der Hundefreund und der Hund zueinanderpassen, auf diese Weise bilden sie auf Dauer ein gutes Team.

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