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Deckentraining – so lernt dein Hund auf einen Platz zu gehen und dort zu warten

Deckentraining Hund
Deckentraining beim Hund – Tipps und Anleitungen

Im Alltag kann es vorkommen, dass der Hundeführer den Hund schnell einmal ablegen will, um anderen Aufgaben nachzukommen. Das Konditionieren des Hundes auf einen speziellen Befehl und beispielsweise ein Handtuch helfen beim Deckentraining.

Bei einem Bankbesuch, einem Tierarztbesuch, während der Arbeit und anderen Gelegenheiten lässt sich der Hund auf diese Weise entspannt ablegen. Er legt sich auf dem, ihm zugewiesenen Deckchen oder Platz ab und beschäftigt sich selber oder schläft.

Der Unterschied zu „seinem Platz zu Hause“ besteht darin, das ein Hund sich nicht an jedem Ort entspannen kann. In ungewohnter Umgebung versucht er stetig den Hundeführer im Blick zu behalten, während er dies zu Hause nicht macht. Ein spezielles Training mit eigenem Befehl und eigenen Objekt vermittelt dem Hund Sicherheit. Er muss dadurch nicht ständig wachsam sein und kann sich entspannen.

Was ist Deckentraining?

Das Deckentraining gehört zur erweiterten Ausbildung des Hundes und ermöglicht dem Hundeführer den Hund auf Kommando entspannen zu lassen. Er kann mit dem Training das Tier jederzeit direkt neben sich oder auf Entfernung ablegen und ruhen lassen. Dieser Umstand verhilft dem Hundeführer zu mehr Freiheit im Umgang mit dem Hund. Der Hund lernt seinem Hundeführer mehr zu vertrauen und sich an jedem Ort auf Befehl zu entspannen.

Beide profitieren von dem Training und ermöglichen es, dass der Hundeführer den Hund an fast jeden Ort mitnehmen kann.

Welche Hilfsmittel sind notwendig?

Zu den wichtigsten Hilfsmitteln beim Deckentraining gehören eine kleine Decke, ein Handtuch und/oder einfaches Tuch, Leckerchen und gegebenenfalls ein Clicker. Zu Beginn des Trainings eignen sich ein größeres Handtuch oder eine kleine Hundedecke aus Mikrofaser perfekt.

Als Befehl eignen sich Begriffe wie beispielsweise Tuch oder Decke und Ende oder Geh. Kurze, prägnante Befehle prägen sich dem Hund schneller ein und ihm fällt das Verbinden leichter.

Tipps zum Deckentraining

Worin unterscheiden sich der Platzbefehl und das Deckentraining?

Bei den Befehlen „Platz“ oder „Platz Bleib“ entsteht in dem Hund eine Erwartungshaltung.

Er wartet angespannt auf weitere Befehle und/oder die Auflösung des Befehls. Die Ohren und/oder Augen bleiben auf den Hundeführer gerichtet und das Tier entspannt sich nicht.
Zu Hause erhält er den Befehl seinen Platz aufzusuchen. In diesem Fall kann der Hund entspannen, da er sich in der sicheren Umgebung seines zu Hauses befindet. Er weiß, dass ihm hier nichts passieren kann und entspannt sich problemlos.

An anderen Orten entspannt der Hund ohne Training nicht. Er bleibt angespannt und erwartet stetig weitere Anweisungen und/oder interessante Begebenheiten.

Beim Deckentraining liegt der Fokus auf dem Entspannen des Hundes auf Befehl. Er geht auf die Decke/das Tuch, legt sich hin und entspannt. Er weiß, dass der Hundeführer die ganze Verantwortung übernimmt.

Der Hund vertraut dem Hundeführer und folgt dem Befehl, aufgrund der besonderen Verknüpfung. Er entspannt aufgrund des Befehls, der ihm sagt, dass es nichts bewachen oder beobachten muss.

Welche Methoden gibt es für das Deckentraining?

Es gibt, wie bei jedem Training verschiedene Ansätze, die ihre Vor- und Nachteile besitzen. Fakt bleibt in jedem Fall, dass ein junger Hund schneller und nachhaltiger lernt, als ein ausgewachsener.  Des Weiteren zeigt sich bei jeglichen Übungen, dass Ungeduld und Gewalt sich nachteilig auf das Lernen des Hundes auswirken.

Zu den verschiedenen Ansätzen gehören beispielsweise:

  • der Gehorsam, den Jäger bei ihren Hunden fördern und voraussetzen

    Hierbei besteht die Methode im Erziehen ohne viele Worte. Körpersprache, gezeigte Befehle und eventuell eine Hundepfeife gehören zu den üblichen Hilfsmitteln. Die Jacke des Jägers oder eine kleine Decke stehen dem Hund zum Ablegen zur Verfügung. Die innere Ruhe des Tieres stellt sich durch die innere Ruhe und Ausdauer des Jägers ein.

  • Das Umsetzen des Deckentrainings, während des Grundtrainings

    Bei diesem Ansatz fließt das Deckentraining in die Grundübungen der Erziehung mit ein. Die Unterordnung steht im Vordergrund und das Deckentraining beendet das Tagesprogramm und/oder fließt als Entspannungsübung in das Training mit ein.

  • Das Alleinstellen des Deckentrainings

    Zu dieser Methode gehört, dass der Hund die Grundlagen der Unterordnung beherrscht und die Bindung zwischen beiden gut funktioniert. In diesem Stadium gehört der Hund nicht mehr zu den Welpen, sondern zu den Junghunden. Er kann seinen Hundeführer gut einschätzen und weiß dessen Konsequenz, wie auch dessen Anweisungen zu schätzen.

Welche Methode verspricht den größten Erfolg?

Der gewaltfreie Weg, mit Konsequenz, frühzeitigem Einführen in die Welt der Menschen, Grenzen und Befehlen, begünstigt das Zusammenleben des Hunde-Mensch-Teams.

Speziell das Deckentraining birgt Fallstricke, die sich beim Ablegen des Hundes in fremder Umgebung schnell zeigen.

Frühzeitig begonnenes, fundiertes Deckentraining mit:

  • Verständnis für den Hund,

  • Leckerchen zum Belohnen,

  • einer Decke und/oder einem Handtuch mit dem Geruch des Hundeführers,

  • zeitliche genaue Gabe des Befehls und/oder Leckerchens und

  • konsequentes Verhalten des Hundeführers während der Ausbildung des Tieres,

verspricht den größtmöglichen Erfolg des Teams.

Rückschritte muss der Hundeführer während des Deckentrainings in Kauf nehmen und direkt korrigieren, ohne den Hund zu überfordern. Ein Rückschritt stellt kein Versagen dar. Sie zeigen vielmehr Löcher im Verständnis des Hundes auf und gegebenenfalls Schwierigkeiten in der Bindung zwischen Hund und Mensch.

Klare Befehle, innere Ruhe des Hundeführers und ein Tuch/eine Decke mit seinem Geruch gehören neben Leckerchen und Lob zum Deckentraining.

Dem Hund eine weiche Unterlage mit Geruch seines Hundeführers zu bieten, vermittelt ihm automatisch ein Gefühl des Wohlbehagens. Befehl und Lob verstärken dieses Gefühl und erleichtern das Training. Mit einem klaren Befehl wie „Decke“ oder „Tuch“, verbindet der Hund sein Wohlgefühl schnell mit dem dazugehörigen Befehl.

Dieses Verknüpfen verinnerlicht er intensiv, wodurch er den Befehl gern ausführt und sich leichter entspannt. Das Deckentraining führt somit zu einem ausgeglicheneren Hund und der Hundeführer kann ihn sorglos überall mit hinnehmen.

Diese Mischung der verschiedenen Methoden mit vielen Wiederholungen, frühzeitigem Üben und ständigem stärken der Bindung bewähren sich im täglichen Leben.

Das heißt, es gibt nicht die oder jene Methode, die den Erfolg garantiert. Eine gesunde Mischung der Methoden und das Ausnutzen dessen, was der Hund dem Hundeführer anbietet, führt zum langfristigsten Erfolg.

Wie funktioniert das Deckentraining für den Hund in der Praxis?

1. Das Deckentraining erfolgt in folgenden drei Schritten:

  • Dem Hund das Objekt (die Decke oder das Tuch) zeigen,

  • für ihn interessant und/oder wohlig gestalten und

  • eine Verknüpfung zwischen Befehl und Decke/Tuch herstellen.

  • Jede Aktion des Hundes in Richtung Decke/Tuch mit einem Leckerchen belohnen.

2. Den Hund zum Entspannen und Ruhen auf der Decke/dem Tuch animieren. Dies kann durch:

  • Streicheln,

  • Leckerchen und/oder

  • dem Geben des Lieblingsspielzeugs

geschehen.

3. Das Zeiterweitern der Entspannungsübung

  • Hierzu kann der Hundeführer den Hund mit dem stetigen Geben von Leckerchen

  • seinem Lieblingsspielzeug oder

  • einem Kau-Knochen

überreden, auf der Decke/dem Tuch zu verweilen und sich zu entspannen/beruhigen.

Jeder Übungspunkt und jede Trainingseinheit endet mit einem „Ende-Befehl“ und/oder einem Klick mit dem Clicker.

Zu Punkt 1

gehört, dass der Hundeführer sich für das Gehen und/oder Ablegen des Hundes auf der Decke einen eigenen Befehl ausdenkt. Kurz und prägnant erscheinen dazu Begriffe wie „Decke“, „Tuch“ oder „Ruhe“.

Im ersten Schritt legt der Hundeführer ein kleines Deckchen oder Handtuch auf den Boden. Nun wartet er, bis der Hund die Decke in Augenschein nimmt. Sieht er die Decke an oder geht darauf zu, kann der Hundeführer den Befehl (in unserem Beispiel „Decke“) aussprechen und dem Hund ein Leckerchen geben.

Beachtet der Hund die Decke nicht, kann ein Leckerchen auf der Decke den Hund anregen sie zu untersuchen. In diesem Fall erfolgt der Befehl „Decke“ wenn der Hund darauf zugeht. Ein weiteres Leckerchen auf der Decke hilft dem Hund zum Verknüpfen von Befehl und Leckerchen.

Als wichtig erscheint bei dieser Übung, das der Hund für jede Aktion in Richtung der Decke ein Lob mit einem Leckerchens erfolgt. Das Leckerchen dient als Belohnung und als lohnenswerten Anreiz für den Hund. Er verknüpft Befehl, Aktion und Leckerchen als eine Einheit.

Konzentriertes Arbeiten mit Welpen und Junghunde ist nur kurze Zeit am Stück möglich. Aus diesem Grunde darf diese Übung nicht länger als wenige Sekunden dauern. Lieber täglich mehrfach und mit Abstand üben, als zu lang an einem Stück und den Hund damit langweilen oder überfordern.

Diese Übung, wie jeder weitere Punkt beim Deckentraining endet mit einem Leckerchen, welches der Hundeführer von der Decke weg wirft und mit einem Klick des Clickers oder einem „Ende-Befehl“ wie beispielsweise „Geh“ oder „Ende“.

Geht der Hund beim Befehl „Decke“ zuverlässig zu dem Tuch und setzt sich nach einigen Tagen darauf oder legt sich  ab, kann der zweite Schritt erfolgen.

Punkt 2

Die zweite Übung dient dazu, den Hund auf der Decke zu entspannen und ihn zur Ruhe zu bringen. Unerheblich erscheint dabei, wie er sich ablegt und ob er sich mit seinem Spielzeug beschäftigt oder zum Schlafen positioniert.

Befindet sich der Hund auf der Decke, kann der Hundeführer ihn mit einem Leckerchen dazu bewegen den Kopf zwischen die Vorderpfoten zu legen.

Der Schwerpunkt liegt darauf, den Hund kurzzeitig zu beruhigen und ihm die Decke als Platz zum Wohlfühlen zu präsentieren.

Setzt er sich direkt aufgrund der ersten Übung auf die Decke oder legt sich hin, erhält er das Leckerchen direkt.

Danach wirft der Hundeführer zum Aufheben des ersten Befehls ein Leckerchen weg von der Decke auf eine freie Fläche und beendet die Übung mit dem Clicker oder dem Ende-Befehl.

Geht die Übung schief und der Hund setzt sich nicht freiwillig oder wirkt unkonzentriert, endet die Übung kommentarlos. Der Hundeführer führt die erste und zweite Übung kurze Zeit später erneut durch. Die Trainingseinheit endet grundsätzlich mit einer positiven Bestätigung des Hundes bei gelungener Übung mit Klick und/oder Ende-Befehl.

Punkt 3

Nach ein paar Tagen positiver Erfahrungen für Hund und Mensch kann der Hundeführer die zweite Übung zeitlich ausdehnen.

Hierzu kann das mehrfach hintereinander geben von Leckerchen hilfreich sein und dem Hund die Decke als Wohlfühlplatz noch schmackhafter gestalten.
Führt der Hund den ersten Punkt ordnungsgemäß aus und setzt oder legt sich auf die Decke, kann der Hundeführer ihn mit Streicheleinheiten, Leckerchen und Lieblingsspielzeug oder Kau-Knochen auf der Decke belohnen.

Beschäftigt sich der Hund auf der Decke und verlässt die Decke für Sekunden nicht, gilt das Ziel als erreicht. Nach erstmals zwei bis drei Sekunden bricht der Hundeführer das Spiel ab und entlässt den Hund von der Decke.

Hierzu bedient er sich der bekannten Vorgehensweise mit einem Leckerchen, dass er außerhalb der Decke positioniert und dem Ende-Befehl/Klick des Clickers.

Diese Übung verläuft stetig anders und der Hundeführer beendet jede, dieser zweiten Übung nach unterschiedlich langer Zeit. Wichtig ist, dass der Hundeführer und nicht der Hund die Übung beendet. Auf diese Weise stellt der Hund eine weitere Verknüpfung her.

Diese weitere Verknüpfung besagt, dass er Ruhe halten muss, bis der Ende-Befehl/Klick/Leckerchen außerhalb der Decke erfolgen.

Mit täglichem Üben und konsequentem Zeitwechsel des Hundeführers verbindet der Hund nicht nur die Decke, Befehl und Ende miteinander. Vielmehr stärkt es das Vertrauen des Hundes in seinen Menschen und die Bindung zueinander. Je mehr der Hund seinem Mensch vertraut, desto entspannter verhält er sich beim Befehl „Decke“ und desto ausgeglichener reagiert er auf ungewohnte Begebenheiten.

Restaurantbesuche, ein Kaffeeklatsch im Café oder die Arbeit im Büro machen den Hund nervös. Fundiertes Deckentraining ermöglicht dem Hundeführer problemlos viele Aktivitäten mit seinem Hund gemeinsam auszuführen. Der gut trainierte Hund belästigt keine anderen Menschen und reagiert auf andere Hunde gelassener. Die Wohlfühl-Oase des Hundes passt problemlos in jede Tasche und kann im weiteren Verlauf auf die Größe eines Stoff-Taschentuchs schrumpfen. Vorausgesetzt, das Tuch riecht nach dem Hundeführer und der Hund wurde darauf konditioniert.

Welche Fehler muss der Hundeführer beim Deckentraining vermeiden?

Zu den größten Fehlern beim Deckentraining zählen:

Das Trainieren mit einem zu aufgekratzten unausgelasteten Hund

Es hat sich bewährt das Deckentraining nach einem kurzen Spaziergang durchzuführen. Der junge Hund konnte sich beim Spazierengehen austoben und einen guten Teil der Energie abbauen. Auf diese Weise kann er konzentrierter arbeiten und freut sich auf den entspannenden Teil.

Die ersten Übungen in, für den Hund, interessanter Umgebung zu beginnen. Draußen gibt es für den Hund zu viele Ablenkungen. Zu Hause, mit Besuchern oder viel Aufregung um ihn herum, lenken den Hund ebenfalls zu stark ab. Bei den ersten Übungen benötigt der Hund eine ruhige Umgebung ohne viele Personen und ohne viel Aufregung um ihn herum.

Falsches Zeitmanagement des Hundeführers

Kommt der Befehl zu ungenau, dauert der Aufenthalt zu lang und endet die Übung zu spät, kann der Hund keine Verknüpfung herstellen.

Gibt der Hundeführer das Leckerchen zu falschen Zeit, ist er unaufmerksam und beendet er die Übung nicht, stellt der Hund ebenfalls keine Verknüpfung her.

Sparsamkeit beim Vergeben von Leckerchen bei den Übungspunkten eins und zwei

Der Hund braucht einen großen Anreiz den Befehl zum Entspannen auf der Decke und in einer späteren, ungewohnten Umgebung, nachzukommen. Das sparsame Vergeben von Leckerchen kann dazu führen, dass der Hund diese Übung nicht ernst nimmt. Er nimmt möglicherweise das Leckerchen und widmet sich erneut den eigenen Interessen. In diesem Fall kommt es zu keiner Verknüpfung. Der Hund entspannt sich nicht auf Befehl und nimmt das Tuch/die Decke nicht als Wohlfühl-Oase wahr.

Fazit

Das fundierte Deckentraining verlangt vom Hundeführer viel Zeit, Geduld, Aufmerksamkeit und Ruhe. Es ermöglicht nach erfolgreichem Training und mit zuverlässigem Ausführen des Hundes beiden mehr Freiheit und Gemeinsamkeit.

Der Hundeführer kann nach dem Abschließen der Trainingsarbeit mit seinem Hund mehr oder weniger überall hingehen. Er kann ihn zuverlässig, entspannt, auf dem Deckchen/Tuch ablegen und der Hund wird ruhig auf die Auflösung des Entspannens warten.

Dieser Umstand ermöglicht dem Hundeführer das Ausführen von Arbeiten in der Nähe seines entspannten Hundes. Besuchen in verschiedenen Lokalitäten kann er gelassen entgegensehen, da ihm keine Unannehmlichkeiten durch seinen entspannten Hund mehr entstehen.

Dem Hund bringt dieses fundierte, in ihm festgesetzte Deckentraining mehr Freiheit und entspannte Zeit mit dem Hundeführer. Alleine dieser Umstand macht den Hund glücklich und zufrieden, denn er wünscht nichts mehr als die Nähe seines Menschen.

Das Deckentraining bringt dementsprechend beiden viele Vorteile und ist ein hilfreiches Mittel für eine erfolgreiche Hundeerziehung.

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