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Hund alleine lassen – 4 Tipps, mit denen ein Hund lernt, alleine zu bleiben

Ein Hund möchte am allerliebsten immer bei seinem Menschen sein und ist nicht gern alleine. Es gibt Hunde, die es regelrecht hassen alleine zu bleiben. Je nach Hund, sind die Reaktionen auf das allein gelassen werden unterschiedlich. Manche Hunde bellen stundenlang, andere liegen winselnd vor der geschlossenen Tür. Es gibt aber auch Hunde, die mit eine regelrechten Zerstörungswut auf das alleine sein reagieren. Hunde können Mülleimer ausräumen und den Fußboden verwüsten. Sie können das Telefon oder die Fernbedienung des Fernsehers zerkauen oder die Lieblingsschuhe des Menschen. Sie können in Möbel beißen, Kopfkissen auseinandernehmen oder noch schlimmer: das ganze Sofa zerlegen.

Die Notwendigkeit alleine bleiben zu lernen

Ein möglicher Lösungsweg könnte sein, den Hund einfach immer mitzunehmen um die zuvor genannten Probleme zu verhindern. Leider ist die Problemlösung nicht so einfach. Wenn Sie nicht gerade selbständig sind und quasi ihr eigener Chef sind, wird es problematisch sein, ihren vierpfotigen Freund mit zum Arbeitsplatz zu nehmen. Wenn Sie mit vielen Personen zusammenarbeiten oder gar Kunden betreuen, ist das völlig ausgeschlossen. Es gibt Personen die Angst vor Hunden haben oder die eine Tierhaarallergie haben. Es ist einfach unrealistisch den Hund überall hin mitnehmen zu wollen. Auch wird sich ein Hund nicht überall wohl fühlen.

Welpen alleine lassen

Vor allem Welpen gefällt es in der Regel überhaupt nicht, wenn sie alleine gelassen werden

Bei Menschenansammlungen wird der Hund Angst bekommen. Er sieht außer Menschenbeinen nichts mehr und kann weder vorwärts noch rückwärts laufen. Außerdem sind Sie für die Sicherheit Ihres Hundes verantwortlich. Ein Hund wird begeistert in einer Autowerkstatt schnüffeln. Allerdings lauern dort viele Gefahren, die der Hund nicht einschätzen kann, Sie als Mensch dagegen schon. Anstatt den Hund überall hin mitzuschleppen, ist es wesentlich besser, den Hund zu Hause alleine zu lassen, anstatt ihn einer Gefahrensituation auszusetzen. Es ist auch keine gute Idee, den Hund einfach im Auto warten zu lassen, während Sie Ihre Besorgungen erledigen. Insbesondere im Sommer kann sich das Fahrzeuginnere in kürzester Zeit auf bis zu 70 Grad erhitzen.

Es hilft auch nichts, das Fenster einen Spalt offen zu halten oder im Schatten zu parken. Bei zu großer Hitze im Wageninneren kann der Hund seine Körpertemperatur nicht mehr regulieren und erleidet irreparable Organschäden oder einen Herzinfarkt und kann im Auto sterben. Bei zu kalten Temperaturen besteht die Gefahr, dass Hunde die im Auto warten müssen, erfrieren. Jährlich sterben Hunde qualvoll, weil sie von Menschen gedankenlos im Auto zurückgelassen werden.

Ob Sie wollen oder nicht, es bleibt Ihnen gar nichts anderes übrig, als Ihren Hund in bestimmten Situationen allein daheim zu lassen. Er muss alleine bleiben lernen und er wird es lernen. Doch wie soll
das funktionieren ohne, dass Sie Beschwerden von den Nachbarn bekommen oder eine total verwüstete Wohnung wieder in Ordnung bringen müssen?

Beobachtung durch den Hund

Ein Hund verbringt einen großen Teil seines Tages damit, seinen Menschen genau zu beobachten. Er weiß genau, dass Sie zu Hause bleiben wenn Sie einen Schlafanzug oder einen Bademantel anhaben und dass Sie die Hauspantoffeln nur im Haus anziehen und nicht draußen. Wenn Sie dagegen hektisch nach Schlüssel und Handy suchen, Turnschuhe und Jacke anziehen und sich auch noch eine Handtasche umhängen, dann weiß ihr Hund, dass Sie weggehen werden.

Bild von Hund mit Schuh

Hund alleine lassen: Oft fangen Hund an, an Schuhen zu kaufen, wenn sie alleine gelassen werden

Sobald ihr Hund erkannt hat, dass Sie die Absicht haben wegzugehen und ihn alleine lassen, wird er in Panik verfallen. Und dann kann es zu unerwünschten Reaktionen kommen. Sie können für Ihren Hund die Angst etwas mindern, in dem sie es gar nicht so weit kommen lassen, dass der Hund in Panik verfällt. Dazu braucht es etwas Übung und Geduld. Außerdem müssen Sie die Routineabläufe, die Sie üblicherweise vor dem Weggehen praktizieren etwas umkehren und abwandeln um den Hund auszutricksen. So können Sie zum Beispiel im Bademantel und mit Hausschuhen vor die Tür gehen und nach wenigen Minuten wieder zurückkommen. Oder sie tragen Turnschuhe und Handtasche auch wenn sie sich nur im Haus aufhalten. Am Anfang darf das alleine lassen nur ein sehr kurzer Zeitraum von einigen Minuten sein. Im Laufe der Zeit können Sie den Zeitraum des alleine lassens steigern. Zu Beginn ist es wichtig, dass ihr Hund lernt, dass Sie sowieso gleich wieder zurückkommen und nicht lange weg sind. Wenn er verstanden hat, dass Sie bald wieder zurückkommen werden, wird der Hund weniger Panik vor dem alleine sein haben.

Den Hund alleine lassen – 4 Tipps

Wenn Sie Ihren Hund für einen längeren Zeitraum alleine lassen müssen, sind bestimmte Maßnahmen erforderlich.

  1. Vorher Gassigehen: Gehen Sie mit dem Hund Gassi, bevor Sie das Haus verlassen. Dadurch kann der Hund vorher sein Geschäft erledigen und es gibt keine unerwünschten Pfützen oder Hinterlassenschaften, weil es der Hund einfach nicht mehr aushalten konnte. Bei Welpen oder Hunden die noch nicht stubenrein sind kann es helfen ihnen vorsichtshalber eine Windel anzuziehen. Außerdem sind die meisten Hunde nach einem Spaziergang müde und brauchen erst einmal ein Schläfchen. Wenn der Hund schläft wenn Sie weggehen ist das ideal. Er wird den Zeitraum in dem sie weg sind nicht als so lang empfinden, weil er ja einen Teil davon verschläft.
  2. Für ausreichend Trinkwasser sorgen: Bevor Sie weggehen, vergewissern Sie sich dass Ihr Hund ausreichend frisches Trinkwasser hat. Außerdem sollte etwas Hundefutter bereit stehen, sofern der Hund Hunger bekommt. Manche Hunde haben schon aus Hunger in Möbel gebissen oder sind wegen fehlendem Wasser dehydriert.
  3. Wohlfühlambiente einrichten: Schaffen Sie für den Hund ein Wohlfühlambiente. Lassen Sie ihn auf seinem Lieblingsplatz liegen. Geben Sie ihm sein Lieblingsspielzeug. Sorgen Sie für eine angenehme Raumtemperatur. Der Hund soll nicht frieren und es darf nicht zu warm sein. Damit sich der Hund nicht so alleine fühlt, können Sie leise Musik anstellen. Am besten dazu geeignet ist sanfte Instrumentalmusik, da sie eine beruhigende Wirkung hat. Den Fernseher laufen zu lassen ist bedenklich. Es kann den Hund verwirren, wenn er auf dem Bildschirm auch einen Hund sieht und er kann entweder laut bellen oder schlimmer noch gegen den Fernseher springen. Auch andere Ereignisse im Fernsehen können Hunde mehr aufregen, anstatt sie zu beruhigen, da sie nicht zwischen Realität und Fernsehen unterscheiden können.
  4. Langsame Eingewöhnung: Üben Sie bei der Hundeerziehung mit dem Hund das alleine bleiben. Beginnen Sie mit kurzen Zeiträumen und steigern Sie diese. Wenn Sie sich einen neuen Hund anschaffen, ist es das Allerbeste, Sie nehmen erst einmal ein bis zwei Wochen Urlaub, um ihren neuen vierpfotigen Mitbewohner besser kennen zu lernen. In dieser Kennenlernphase müssen Sie auch anfangen das „Hund alleine lassen“ zu üben.

Wie lange kann ein Hund alleine gelassen werden?

Welpen unter 5 Monaten sollten gar nicht alleine gelassen werden. Falls es trotzdem unumgänglich ist, ist es besser einen Hundesitter zu organisieren. Einen Welpen alleine daheim zu lassen ist genauso gefährlich, wie ein Baby alleine daheim zu lassen und sollte vermieden werden. Ab 5 Monaten Hundealter kann das alleine bleiben geübt werden.

Erwachsene Hunde sollten nicht länger als 4 Stunden am Stück alleine zu Hause bleiben. Wenn Sie also ganztags berufstätig sind und mehr als 4 Stunden außer Haus sind, brauchen Sie eine Person, die in Ihrer Abwesenheit nach dem Hund sieht. Das kann ein Nachbar sein, ein Hundesitter oder eine sonstige Vertrauensperson. Die Person, die in Ihrer Abwesenheit kontrolliert, ob mit Ihrem Hund alles in Ordnung ist, sollte Wasser und Futter überprüfen und ggf. auffüllen, mit dem Hund spielen und ihn Gassi führen. Wichtig ist, dass der Hund den Hundesitter kennt und mag,der ihn
versorgt, wenn sie abwesend sind. Wenn möglich sollte es immer die gleiche Person sein, damit der Hund ein Vertrauensverhältnis aufbauen kann und sich nicht ständig an neue Menschen gewöhnen muss.

Hund alleine lassen – das Fazit

Ihr Hund wird das alleine bleiben lernen. Damit dieses Vorhaben erfolgreich ist, muss der Hundebesitzer Geduld und Einfühlungsvermögen mitbringen. Das Ganze ist ein Lernprozess, und zwar für beide Seiten: Mensch und Hund. Es wird nicht alles sofort reibungslos funktionieren. Dafür braucht es Übung. Besonders wichtig ist, dass sich der Mensch, wenn er wieder zurückkommt, als erstes um den Hund kümmert und ihm seine ungeteilte Aufmerksamkeit schenkt. Der Hund muss belohnt werden, wenn er es erfolgreich geschafft hat, alleine zu bleiben zum Beispiel durch ein Leckerli, Streicheleinheiten oder Spielen.

Weitere interessante Informationen zur Hunde- und Welpenerziehung finden Sie HIER.

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