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Wie bekomme ich meinen Welpen stubenrein?

In Gesprächen unter Hundebesitzers werden Sie häufig von dem Problem hören „mein Hund wird nicht stubenrein“ und sich als Besitzer eines Welpen so ihre Gedanken machen. Unser Tipp lautet, darauf nicht viel zu geben. Einen Hund stubenrein zu bekommen, ist sicher keine ganz einfache Angelegenheit, aber in nahezu jedem Fall machbar.

In den ersten Lebenswochen des Hundes sind Hundebesitzer permanent damit befasst, das Welpen vor die Tür zu bringen, damit es sich nicht in der Wohnung erleichtert. Oftmals passiert das Malheur dennoch. Hierbei ist vor allem viel Geduld gefragt. Auf keinen Fall sollte der Welpen in irgendeiner Form bestraft werden, da er nicht weiss wofür, selbst wenn Sie ihn mit der Nase drauf stupsen würden. Vielmehr muss dem Welpen antrainiert werden, mit der Zeit sein Geschäft draußen zu verrichten. Das kann mitunter ein langer und aufwendiger Prozess sein. Allerdings sollte frühzeitig damit begonnen werden. Die Aussage: „Der Hund wird nicht stubenrein“ gilt nicht, denn jeder Welpen kann stubenrein werden. In unserem kleinen Ratgeber verraten wir Ihnen Tipps und Tricks, wie dies am besten gelingt.

Ein sehr gut gelungenes Video zu dem Thema finden Sie hier:

Ausnutzen der Prägephase

In der sogenannten Prägephase der Welpen werden viele wichtige Grundlagen für das weitere Hundeleben gelegt. Die Phase beginnt etwa zwischen der dritten und vierten Woche und endet meist in der achten Lebenswoche. Bei einigen Hunderassen kann diese Phase auch etwas länger andauern. Viele wichtige Informationen werden in dieser Zeit im Gehirn des Hundes abgespeichert und bleiben das ganze Leben lang erhalten. Im Gehirn des Welpen werden dabei die Erlebnisse aus verschiedenen Zeitfenstern verarbeitet.

Alles Erlebte wird miteinander verknüpft, indem sich die bestimmte Nervenenden miteinander verbinden. So entstehen bei bestimmten wiederkehrenden Reizen bestimmte Verhaltensmuster, auf die der Hund immer wieder zurückgreift. Je mehr der junge Hund in dieser Phase erlebt, umso mehr Verknüpfungen entstehen und umso besser kann der Hund später mit unterschiedlichsten Situationen umgehen, ohne in Stress zu verfallen. Diese Entwicklungphase kann daher auch hervorragend ausgenutzt werden, um den Hund stubenrein zu bekommen.

Wer annimmt, dass dem Hund in dieser frühen Phase zunächst eine gewisse Schonfrist bei der Erziehung eingeräumt werden sollte, der liegt falsch. Mit der Erziehung des Hundes auf dem Weg zur Stubenreinheit sollte sehr früh begonnen werden. Schleichen sich bestimmte Verhaltensmuster erst einmal ein, können sie sich manifestieren. Dann ist es umso schwerer, dem Hund diese Verhaltensmuster wieder abzugewöhnen. Das Problem dabei ist, dass dem Hund nicht bewusst ist, dass er aus Sicht seines Herrchens etwas falsch macht.

Auch wenn sich die Erfolge nicht sofort einstellen, nur durch sehr viel Geduld, ein gutes Zeitmanagement, mit festen Intervallen beim Gassi gehen und durch viel Loben nach vollbrachtem Geschäft an der richtigen Stelle werden sich über kurz oder lang die gewünschten Erfolge einstellen. Fatal wäre es dagegen mit dem Hund lautstark zu schimpfen oder in einer bedrohlichen Haltung auf ihn zuzugehen, wenn er sich in der Wohnung entleert hat. Er bekommt dann Angst und es besteht die Gefahr, dass er zeitlebens versucht, sein Geschäft vor Ihnen zu verbergen, auch wenn er sich auf der Gassirunde an der frischen Luft befindet.

Wie bekomme ich meinen Welpen stubenrein – das Wissen über das „Müssen“

Bei sehr jungen Hunden ist es wichtig zu wissen, wann der Hund raus muss. Die inneren Organe sind noch recht klein und im Wachsen begriffen. Entleerungen erfolgen meist spontan und nach bestimmten Reizen, etwa gleich nach dem Fressen. Dennoch zeichnet sich ein gewisses zeitliches Muster ab, wann der Hund muss. Eine Faustregel hierzu lautet, dass Welpen bis zu drei Monaten sich etwa alle zwei Stunden entleeren müssen. Bei Hunden im Alter von drei bis vier Monaten werden die Abstände mit etwa drei Stunden schon größer. Ältere Welpen zwischen fünf und sechs Monaten können bei zielgerichtetem Training schon etwas länger an sich halten, dennoch sollten Hundebesitzer mit ihnen etwa alle vier Stunden vor die Tür gehen.

Weiterhin ist es wichtig zu wissen, dass bestimmte Reize wie das Fressen oder das getrunkene Wasser, im Körper einen gewissen Druck ausüben, sodass zusätzliche Gassigänge notwendig werden können. Auch beim Spielen vergessen junge Hunde gerne, was sie bis dahin gelernt haben. Daher sollten, wenn die Stillphase vorüber ist, frühzeitig bestimmte Zeiten für das Fressen vorgegeben werden. Sie tun dem Hund keinen Gefallen, wenn der Napf ständig bis zum Rand mit Welpenfutter gefüllt ist, sodass er sich jederzeit selbst bedienen kann. Immer dann, wenn der Hund in der Wohnung beginnt unruhig zu werden und anfängt, intensiv zu schnuppern, sollte sich der Besitzer darauf einstellen, dass der Hund muss und mit ihm vor die Tür gehen.

Wenn er dann im Freien sein Geschäft verrichtet hat, sollte der Hund immer gelobt werden!

Nach etwa sechs bis acht Monaten sind die Organe des Hundes vollständig ausgebildet. Bis dahin sollte es im Idealfall auch gelungen sein, den Hund vollständig stubenrein zu bekommen.

Wie bekomme ich meinen Welpen stubenrein – Die besten Tipps und Tricks

Als erstes sollte sich der Hundebesitzer überlegen, mit welchen Worten der Hund zur Verrichtung aufgefordert werden soll. Ebenso sind Worte zum Loben wichtig, wenn der Hund tatsächlich Gassi gemacht hat. Das können zum Beispiel sein „Schön Gassi machen“ und „Ja, fein gemacht“, aber auch alles andere. Wichtig ist , dass diese Phrasen immer gleich wiederholt werden, da diese mit dem Gassi gehen im Gehirn des Hundes verknüpft werden und somit als Signal für das bereits erlebte dienen.

Es wird sicherlich etwas dauern, aber wenn diese Worte ständig wiederholt werden, wird der Hund die Worte genau der jeweiligen Situation zuordnen können. Natürlich sollte der Welpen nur gelobt werden, wenn er wirklich sein Geschäft draußen erledigt hat. Geduld ist dabei eine Tugend. Manchmal dauert es 15 oder 20 Mal, bis der Hund die zu ihm gesprochenen Worte dem Geschehen direkt zuordnen kann.

Am Anfang werden Sie feststellen, dass dies einfacher gesagt, als getan ist. Bei jungen Welpen ist der Schließmuskel noch nicht trainiert und sie können, ihre Verrichtung noch nicht so lange aufhalten wie erwachsene Hunde. Hier hat es sich bewährt, den Hund genau zu beobachten. Jedes Mal, wenn er gerade ansetzen will, sollten Sie den Hund kommentarlos auf den Arm nehmen und schnell nach draußen führen, um ihn dann mit der für das Gassi machen gewählten Phrase zu animieren.

In der Regel zeigen die jungen Hunde auch durch Schnüffeln und Suchen am Boden an, wenn sie müssen. Noch wichtiger ist es, den Hund gleich nach dem Geschäft zu loben. Das Lob muss allerdings gleich danach erfolgen, da es der Hund sonst keinem bestimmten Ereignis zuordnen kann. Wenn sie den Welpen zu Hause einige Zeit nicht im Blick haben können und er in die Wohnung gemacht hat, dürfen Sie keinesfalls mit ihm schimpfen. Wenn sie ihn auf der Stelle ertappen, nehmen sie ihn, sagen in einem ruhigen Ton „Nein“ und gehen gleich mit ihm nach draussen. Ist das Missgeschick bereits vorher passiert und Sie entdecken es erst später, wischen Sie es kommentarlos auf. Schimpfen oder mit der Nase darauf stoßen, helfen an dieser Stelle nicht weiter. Der junge Hund weiß nicht, warum Sie sich so verhalten. Er wird dennoch ein schlechtes Gewissen haben, aber es nicht unmittelbar mit dem Missgeschick verbinden.

Hunde in der Stadt

Wer einen Welpen in der Stadt aufzieht und stubenrein bekommen will, hat es ungleich schwieriger, insbesondere wenn sich die Wohnung in den oberen Stockwerken eines Wohnhauses befinden. Das Projekt „Stubenrein“ wird in der Regel länger dauern. Der Grund liegt darin, dass keine Möglichkeit besteht, schnell vor die Tür zu gehen, wenn sich andeutet, dass der Hund sich erleichtern muss. Wer aus den oberen Stockwerken runter muss, wird über die Treppen oder den Aufzug jedes Mal eine Weile brauchen, bis er unten ankommt. Dabei stürzen so viele Reize auf den Hund ein, dass er bereits vergessen hat, warum Sie mit ihm zur Tür rausgegangen sind. Manchmal werden sie feststellen, dass er auf einmal gar nicht mehr sofort muss, wenn sie unten angekommen sind. Dafür können der Straßenlärm oder andere laute Geräusche, andere Menschen und andere Hunde verantwortlich sein. Diese versetzten den Hund in Angst, Stress oder auch Neugier. Er gewöhnt sich erst langsam an dieses Umfeld.

Beim Gassigehen mit dem Hund kommt es am Anfang nicht so sehr darauf an, dass die Gassirunde besonders ausgiebig oder spannend ist. Die Sozialisierungsphase des Hundes beginnt erst ab dem dritten bis vierten Monat. Dann allerdings sollten sie dem Hund soviel wie möglich an Abwechslung bieten und auch den Kontakt zu anderen kleinen Hunden suchen, sodass er sich an diese gewöhnen kann. Auch der Kontakt zu anderen Menschen ist wichtig, da er sich schnellstmöglich auch an sie gewöhnen muss.

Welpenpads sind eine große Hilfe

Insbesondere bei „Stadthunden“ können Welpenpads eine sehr große Hilfe darstellen. Wenn Sie bemerken, dass der Welpe muss, etwa wenn er unruhig wird oder aus dem Zimmer verschwindet, legen Sie ein Welpenpad aus und setzen den Welpen darauf. Wenn er sich dann darauf entleert, loben Sie ihn überschwänglich. Mit der Zeit lassen Sie lassen sie das Welpenpad immer mehr Richtung Wohnungstür „wandern“ und irgendwann verschwinden. Der Hund wird dann sein Pad suchen und sie gehen dann mit ihm raus.

An die Stellen, wo vorher das Welpenpad lag, stellen sie am Besten einen Pflanzentopf oder etwas anderes Sperriges auf und betupfen die Stelle mit etwas Essig. Er wird sich dann ganz automatisch der anderen Stelle zuwenden. Wichtig ist auch, dass keine alte Zeitung als Welpenpad benutzt wird. Der Hund wird die Zeitung und den spezifischen Geruch immer mit seinem Geschäft verbinden. So kann es selbst dann passieren, wenn er schon als stubenrein gilt, dass er auf eine liegen gelassenen Zeitung macht. Er denkt er tut das Richtige, da er es so gelernt hat.

Auch ein kleiner Laufstall kann helfen

Wer nicht permanent die Zeit hat, den Welpen zu beobachten, kann ihm einen kleinen Laufstall einrichten. Wenn möglich jedoch in Sichtweite, sodass sich der Hund nicht einsam fühlt. Je nach Größe des Welpen haben die Händler unterschiedliche Größen im Angebot. In den Laufstall legen Sie einen Pappkarton und statten ihn mit einem Hundekörbchen aus, sodass sich der Hund zurückziehen kann. Er wird sich sicht eingesperrt sondern eher geborgen fühlen. Direkt daneben stellen sie den Futter und den Wassernapf und in die gegenüberliegende Ecke legen sie ein Welpenpad. Wenn der Hund muss, setzen sie ihn am Anfang auf das Pad. Nach ein paar Tagen wird er dann völlig selbstständig das Geschäft darauf verrichten. Dabei sollte natürlich nicht vergessen werden, mit dem Hund die regelmäßige Gassi-Intervalle einzuhalten.

Ich habe einen sehr ängstlichen Hund – was tun?

Bei sehr ängstlichen Hunden ist es wichtig, alles mit mit noch mehr Geduld und Ruhe anzugehen. Um unnötigen Stress zu vermeiden, hilft es, die Welt des jungen Hundes erst einmal sehr klein und begrenzt zu halten. Zu viele neue Eindrücke würden nur unnötigen Stress auslösen. Hierbei kommt es darauf an, dem Hund kleine Routinen beizubringen

bis er sich innerhalb dieses Rahmes angstfrei bewegt. Stück für Stück kann die Welt des Hundes dann erweitert werden. Anstatt mit dem Hund entlang einer lauten Straße mit vielen Menschen, anderen Hunden und lärmenden Autos spazieren zu gehen, sollte zunächst eher eine kleine Wiese gewählt werden. Nach und nach wird sich auch der ängstliche Hund an all die fahrenden Autos und Fahrräder sowie an andere Menschen gewöhnen. Ängstliche Hunde benötigen allerdings besonders viel Zuwendung und natürlich darf nicht vergessen werden, den Welpen nach der Verrichtung seines Geschäftes ausführlich zu loben.

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Kommentare

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