Einen Shih Tzu erziehen mit Herz und Verstand
Der kleine, aus Tibet stammende Tibetan Shih Tzu Kou (Shih Tzu) gehört zu den ältesten Hunderassen der Welt. Tibetische Mönche züchteten ihn bereits im 7. Jahrhundert. Die Mönche züchteten einen Hund, der in Aussehen und Selbstvertrauen einem Löwen ähnelte. Mithilfe der Hunderassen Llahsa Apso und Pekinese gelang ihnen die Zucht des Shih Tzu. Im Laufe der Zeit bewachte er das Kloster und die Tempelanlage erfolgreich.
Im Laufe des 17. Jahrhunderts gelangten die Shih Tzu als Tributzahlung ins chinesische Kaiserreich. Mit Ende des Kaiserreichs und der Übernahme Chinas durch den Kommunismus endete dort die Zucht des Shih Tzu. Europäische, wie amerikanische Züchter übernahmen die Hunde und verhinderten das Aussterben dieser, circa 27 Zentimeter hohen Hunderasse.
Wichtige Tipps zur Shih Tzu Erziehung (Bildquelle: Pixabay.com/wernerdetjen, https://pixabay.com/de/tierportrait-welpe-hund-shih-tzu-2499092/)
Inhalte
- 1 Welche besonderen Eigenschaften besitzt diese Hunderasse? Welchen Charakter und welches Temperament besitzt ein Shih Tzu?
- 2 In welchem Alter kann die Erziehung eines Shih Tzu beginnen?
- 3 Wie häufig darf der Hund am Tag trainiert werden?
- 4 Belohnen bei erfolgreichem Beenden einer Aufgabe
- 5 Was muss der Besitzer bei der Erziehung beachten?
- 6 Welche Fehler darf der Halter in der Erziehung nicht begehen?
- 7 Die Pflege des Shih Tzus
- 8 Fazit zur Shih Tzu Erziehung
Welche besonderen Eigenschaften besitzt diese Hunderasse? Welchen Charakter und welches Temperament besitzt ein Shih Tzu?
Der Shih Tzu gehört zu den liebenswürdigen, lebensfrohen, durchsetzungsstarken, intelligenten und selbstbewussten Hunden. Er verfügt über einen hohen Freiheitsdrang und stellt aufgrund seiner Intelligenz seinen Rang gern infrage. Der Shih Tzu verfügt über ein Temperament, dem das tägliche Gassigehen allein nicht ausreicht. Er will beschäftigt und gefordert sein und seine Intelligenz benötigt stetig neue Herausforderungen.
Sein ausgeprägter Charme verleitet seinen Besitzer schnell dazu ihm zu vergeben und ihn nicht mit ausreichender Konsequenz zu korrigieren.
Zu den Eigenschaften, die einen Familienhund auszeichnen gehören seine:
- Liebenswürdigkeit
- Anhänglichkeit
- Kinderfreundlichkeit
- Treue
- Verspieltheit
- Kuscheligkeit
- Sanftmut
- Lebhaftigkeit
- Fröhlichkeit und
- Ausdauer.
Der selbstbewusste Hund zeigt sich manchmal eigensinnig und lernunwillig. Spiele, die seine Intelligenz fördern und die ihn fordern, kann er konzentriert verfolgen. Seine Wachsamkeit und sein enges Verhältnis zu seinem Besitzer zeichnen ihn als Begleit- und Wachhund aus. Mit anderen Hunden oder Tierarten kann er gut auskommen. Bei langen Spaziergängen und ausgedehnten Wanderungen hält er aufgrund seiner Ausdauer gut mit.
Sportarten wie Agility, Dogdance oder Obedience fördern seine Intelligenz, bauen seine Energie ab und stärken die Bindung. Intelligenzspiele im Haus und Such- oder Zerrspiele draußen, beflügeln ihn und er genießt sichtlich die Aufmerksamkeit seines Besitzers.
Des Weiteren lässt er sich gut kleine Kunststücke beibringen. Frei auf den Hinterbeinen stehen, eine Rolle vollbringen und andere Tricks stärken die Bindung und das Vertrauen.
In welchem Alter kann die Erziehung eines Shih Tzu beginnen?
Seine Lernwilligkeit und seine Aufmerksamkeit helfen ihm, sich schnell einzuleben und seinen neuen Besitzer zu akzeptieren. Aufgrund seiner Intelligenz und seines Lernwillens kann er im Welpenalter die ersten Regeln und Befehle mit viel Einfühlungsvermögen und Konsequenz lernen.
Die Erziehung darf niemals unter Zwang erfolgen und jede Trainingseinheit darf im Welpenalter nur wenige Minuten andauern.
Die Konzentration des Welpen lässt schnell nach und er benötigt viele Pausen, Spiel- und Ruhezeiten. Mit dem Wachstum des Welpen verlängert sich seine Konzentrationszeit und die Trainingseinheiten lassen sich ausweiten. Zu viele Wiederholungen innerhalb kurzer Zeit langweilen ihn, das führt zu Unaufmerksamkeit und nimmt beiden den Spaß am Training.
Wie häufig darf der Hund am Tag trainiert werden?
Jede Trainingseinheit muss für den Hund mit einem Erfolgserlebnis enden. Das positive Erlebnis bleibt ihm in Erinnerung und erhält den Spaß am Training. Zwei bis drei Trainingseinheiten reichen pro Tag aus. Lange Spaziergänge, Intelligenzspielzeug und die gemeinsame Zeit, die Hund und Halter miteinander verbringen festigen und stärken das Vertrauen ineinander.
Die sogenannte „feste Hand“ in der Hundeerziehung zeichnet sich nicht durch Schläge oder Dauertraining aus, sondern durch liebevolle Konsequenz und Vertrauen. Je intensiver der Halter seinen Hund kennenlernt, desto besser kann er mit ihm umgehen und ihn kontrollieren.
Belohnen bei erfolgreichem Beenden einer Aufgabe
Intelligenzspielzeug und verschiedene Erziehungsmethoden belohnen den Hund mit Leckerchen. Sie vereinfachen vielen Hunden das Lernen und ordnungsgemäße Ausführen von Aufgaben. Ein gesättigter, nicht an Leckerchen interessierter Hund lässt sich von dieser Art der Belohnung. Er reagiert auf Befehle oder Anordnungen unzuverlässig.
Zu Beginn des Erziehens eignen sich Leckerchen gut. Im Verlauf des Erziehens und bei entwickelter Bindung zwischen Hund und Halter erweisen sich lobende Worte mit höherer Stimmlage als effektiver. Das Streicheln an Nacken oder Hals in Verbindung mit der Stimme bestätigen seinen Erfolg intensiver und nachhaltiger. Hunde bezeugen ihre Zuneigung zueinander durch Beknabbern und Ablecken des Gesichts. Die Hand übernimmt die Funktion der Schnauze und „beknabbert“ den Hund zum Loben.
Was muss der Besitzer bei der Erziehung beachten?
Der Shih Tzu stellt seine Intelligenz und sein Selbstbewusstsein unter Beweis, indem er sich Befehlen mit Charme widersetzt. Er verleitet den Besitzer dazu über den Ungehorsam hinwegzusehen und ihn streichelnd zu loben, statt ihn zu korrigieren. Der kleine Schlingel schafft es in vielen Fällen mit viel Raffinesse, seinen Willen durchzusetzen und sein Ziel zu erreichen.
Das geringste inkonsequente Handeln des Besitzers quittiert dieser Hund mit weiterem Ungehorsam. Er verinnerlicht sofort, dass er mit diesem oder jenem Trick erfolgreich war und setzt ihn erneut zum Durchsetzen seines Willens ein. Der Versuch, Fehlverhalten im Nachhinein zu korrigieren, führt in vielen Fällen zu eigensinnigem, dominantem, nicht aggressivem Verhalten.
Sein Temperament fordert viel Aufmerksamkeit und Zuwendung vom Besitzer. Er benötigt Beschäftigung, intelligentes Spielen mit dem Besitzer, Bewegungsfreiheit und aktive Freizeitgestaltung. Der Besitzer muss ihm viel Zeit widmen und sich viel aktiv mit ihm beschäftigen, um ihn glücklich zu machen.
Beschäftigt sich der Besitzer zu wenig mit dem Hund, sucht dieser sich Spielzeug und Abwechslung ohne den Besitzer. Er entwickelt sich zu einem Hund, der viel zerstört und erweist sich draußen, ohne Leine, als nicht zu bändigen. Der Shih Tzu bleibt nicht gern alleine. Mit Übung kann er ein paar Stunden alleine bleiben, fühlt sich in der Nähe seines Menschen allerdings um vieles wohler.
Welche Fehler darf der Halter in der Erziehung nicht begehen?
1. Ausnahmen von Regeln
Beim Erziehen eines Shih Tzu erweisen sich Ausnahmen von Regeln als fatal. Er nutzt diese Ausnahmen geschickt aus, um Regeln zu umgehen und Befehle nicht auszuführen. Sein Einfallsreichtum kann beim Verfolgen eines Ziels ungeahnte Ausmaße annehmen.
2. inkonsequentes Verhalten des Besitzers
Das unbewusste, inkonsequente Korrigieren von Fehlern verbucht der Shih Tzu für sich als Erfolg. Mit Charme nutzt er diesen Fehler und weitet sein eigenes Fehlverhalten aus. Schnelles, klares Korrigieren von Fehlverhalten des Hundes ersparen dem Halter viel Ärger.
3. Familienmitglieder ohne einheitliche Befehle und Konsequenz
Von Welpe an braucht der Shih Tzu klare Regeln und Befehle, die er einhalten kann und muss. Unklare Anweisungen oder Befehle, die verschiedene Familienmitglieder für dieselben Aufgaben anwenden, ermöglichen dem Hund das gegeneinander Ausspielen der Familienmitglieder.
4. Über- oder Unterfordern des Hundes
Überforderung und Unterforderung gehören zu den Worten, die das Erziehen eines Hundes schnell vernichten. Ein überforderter Hund legt das bereitwillige Lernen ab und missachtet jeglichen Versuch ihm Dinge beizubringen. Ein unterforderter Hund sucht sich selbstständig Herausforderungen und bringt sich oder den Halter damit schnell in Bedrängnis.
5. Unterstützen des dominanten Hundeverhaltens
Der Shi Tzu neigt nicht zu Aggressivität in seiner Dominanz, sondern nutzt die Schwächen seines Halters für sich aus. Er nutzt die kleinste Unachtsamkeit und das kleinste, unüberlegte Verhalten seines Besitzers, um seinen Rang im Rudel zu verbessern.
Korrigiert der Halter nicht strikt und direkt das Fehlverhalten des Hundes verbucht dieser den Punkt für sich. Nach und nach steigert der Hund weiter seine Verfehlungen und untergräbt auf diese Weise die Anweisungen und Befehle. Seine Dominanz und sein Durchsetzungsvermögen zeigt er durch häufiges Bellen, Verteidigen seines Spielzeugs und seines Reviers. Er versucht seine Umwelt nach seinen Maßstäben zu gestalten.
Kein Mensch lässt sich gern von seinem Hund regieren. Zerstörte Möbel und das Verdrängen vom Sofa gehören noch zu den kleinsten Übeln, die ein dominanter Hund seinem Halter antun kann.
Ein Hund, ob klein wie der Shih Tzu oder groß wie eine Dogge, benötigen die ungeteilte Aufmerksamkeit ihres Besitzers bei der Erziehung. Der Hund bemerkt sofort, wenn der Besitzer seine Aufmerksamkeit anderen Dingen zuwendet und versucht seinen Rang im Rudel oder der Familie zu erhöhen. Dieses Verhalten liegt in der Natur der Hunde und lässt sich am leichtesten im Welpenalter nachhaltig vermeiden.
Die Familie muss sich auf Befehle und ihre Bedeutung einigen und diese dem Hund konsequent nahebringen. Kein Familienmitglied darf ein Fehlverhalten des Hundes durchgehen lassen und muss ihn direkt korrigieren. Auf diese Weise lernt der niedliche Shih Tzu, dass die Familienmitglieder eine Einheit bilden und er seinen Rang nicht erhöhen kann.
Aufgrund seiner Intelligenz lernt er diese Lektion schnell, stellt das gegeneinander Ausspielen ein und erkennt seinen Rang innerhalb der Familie nachhaltig an.
Die Pflege des Shih Tzus
Das Fell des Shih Tzus erweist sich als lang und dicht. Zwischen den Ballen der Pfoten ragen die Haare in vielen Fällen weit hervor und erschweren ihm das Laufen auf glatten Flächen. Im Frühjahr und Herbst beginnen die Fellwechsel und es gibt im ganzen Haus keinen Fleck ohne Hundehaare. Seine kleinen, hängenden Ohren lassen sich unter den vielen Haaren schwer erkennen. Sie verschmutzen schnell und gern nisten sich in ihnen Milben ein. Diese Umstände lassen sich durch regelmäßige Kontrolle, ordentliches Kämmen und sanftes Reinigen mit speziellen Mitteln verhindern.
Das regelmäßige Kämmen erweist sich als unerlässlich, da seine dichte Unterwolle und seine langen Deckhaare nach Regen und Schnee verfilzen. Mit einer Auswahl an verschiedene Kämmen, Bürsten, Hundeschampoos, Hundehaarschneidemaschinen und Scheren lässt sich das Fell leicht pflegen.
Das Scheren des gesamten Fells übernehmen in vielen Fällen spezielle Hundefrisöre, welche über geeignete Hundehaarschneidemaschine verfügen.
Lange Haare im Gesicht, auf dem Kopf, an Pfoten und Bauch, kann der Halter mit einer Schere kürzen. Auf diese Weise verhindert er Augenreizungen, Augenentzündungen, das Ausrutschen auf glatten Böden, Entzündungen der Ohren und Schmerzen am Bauch.
Es gibt Shih Tzus, die es lieben, sich in Schlamm und Pfützen zu suhlen. Das Baden und vor allen Dingen das Reinigen der Pfoten wird damit an regnerischen Tagen zu einer Pflichtübung. Bei den meisten Reinigungen reicht Wasser aus.
Ein Vollbad mit speziellem Hundeshampoo eignet sich bei starker Verschmutzung. Ein bis zweimal im Jahr entfernt es den Schmutz des Jahres mehr muss nicht sein. Häufiges Einsetzen von Shampoo kann zum Zerstören des Säureschutzmantels der Haut führen und Entzündungen derselben hervorrufen.
Die kurze Nase des Shih Tzu verursacht ihm in vielen Fällen Atembeschwerden. Dies lässt sich durch die Aufmerksamkeit des Halters und das Reinigen der Nase mit einem feuchten Tuch lindern. Das Hochbinden der Kopfhaare und das Kürzen derselben helfen ebenfalls beim Freihalten der Nase.
Fazit zur Shih Tzu Erziehung
Zusammenfassend stellt sich die Hunderasse der Shih Tzu als für Anfänger nicht geeignet dar. Dieser lebhafte, aktive und vom Halter viel Zeit fordernde kleine Hund kann einen Anfänger schnell überfordern. Hilfe findet der neue Halter bei Hundeschulen und Hunde-Trainern.
Das tägliche Spazierengehen genügt dem kleinen Racker nicht, er will zu Hause mit seinem Menschen spielen und kuscheln. Seine Intelligenz zu unterfordern oder seine Lernwilligkeit zu überfordern führen zu einem unzufriedenen Hund. Der Halter muss aus diesem Grunde viel Zeit mit dem Hund verbringen und auf ihn eingehen.
Ein berufstätiger Halter hat es mit einem Shih Tzu schwer, da er viel Nähe benötigt und nicht gerne alleine bleibt. Hilfreiche erweisen sich Freunde, die während der Abwesenheit des Halters auf ihn aufpassen.
Ein erfahrener, aktiver, älterer Hundehalter kann viel Freude mit dem Shih Tzu erleben. Als Voraussetzung dazu zählen viel gemeinsam zu verbringende Zeit, Vertrauen und konsequente Erziehung.
In einer Familie fühlt er sich gut aufgehoben, bei abgesprochenen Befehlen und eindeutigen Regeln, die alle einhalten. In einer Familie findet er viele Freunde und immer jemanden zum Spielen, was ihm guttut. Mit seinem freundlichen, fröhlichen Wesen bringt er frischen Wind in die Familie. Er ermuntert die Familienmitglieder zu mehr Aktivität im Freien und genießt die viele Aufmerksamkeit.
Der Shih Tzu erweist sich als guter Begleiter und Freund für ältere Menschen und Familien. Da er ein Alter von bis zu 16 Jahren erreichen kann, sind von jedem Halter viel Geduld und Ausdauer gefragt. Kreative Spiele und das Teilhaben am gesamten Leben seines Besitzers verbinden den Shih Tzu mit seinem Halter. Das Vertrauen zueinander führt sie in ein langes, glückliches, gemeinsames Leben.
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