Eurasier – Charakter/Wesen/Temperament, Kaufberatung/Preise/Kosten und Erziehung
Eurasier, der treue, zuverlässige Familienhund
Die erst in den 1970er Jahren anerkannte Hunderasse der Eurasier gilt als anhänglich und treu. Ihr ansprechendes Äußeres erinnert an ihre nordischen und asiatischen Vorfahren. Sie verfügen über ein ruhiges, soziales Wesen, welches sich gut in eine Familie einfügt.
Aufgrund ihrer Höhe von circa 50 bis 60 Zentimetern gehören sie zu den mittelgroßen Hunden. Trotz ihres dichten Fells fühlen sie sich in der Wohnung oder dem Haus ihrer Menschen wohl. Ihr Wunsch nach der Nähe ihrer Menschen zeigt sich in ihrer Anhänglichkeit und ihrem Vertrauen.
Sportlichen Aktivitäten wie Obedience oder Agility fordern ihre Intelligenz, fördern die Bindung des Hunde-Mensch-Teams und verschaffen ihnen zusätzliche Bewegung.
Größe | 48 bis 60 cm |
Gewicht | 18-32 Kg |
Lebenserwartung | 12-16 Jahre |
Farben | unterschiedlich |
Ursprung | Deutschland |
Inhalte
- 1 Wie kam es zu dieser Hunderasse
- 2 Woher stammt der Name Eurasier?
- 3 Kurz zusammengefasst
- 4 Welchen Charakter hat die Hunderasse?
- 5 Sind Eurasier gefährlich? Gibt es negative Erfahrungen?
- 6 Was sollte ich bei der Erziehung und Haltung beachten?
- 7 Was ist bei der Ernährung wichtig?
- 8 Wo kann ich einen Eurasier kaufen?
- 9 Was muss ich beim Kauf beachten?
- 10 Gibt es typische Krankheiten?
- 11 Was kostet ein Eurasier?
- 12 Eurasier-Zucht:
- 13 Fazit
- 14 Aktuelle Bestseller für Bücher und Produkte zum Thema Eurasier:
Wie kam es zu dieser Hunderasse
Das Jahr 1960 gilt als das Jahr, in dem der Eurasier in Deutschland entstand. Konrad Lorenz (österreichischer Zoologe und Nobelpreisträger für Medizin) veröffentlichte damals eine Studie über eine Kreuzung zwischen Chow-Chow und Schäferhund.
Durch diese Studie inspiriert entschloss sich der deutsche Hundezüchter Julius Wipfel eine Hunderasse zu züchten. Mit der Hilfe von Frau Ruth Gruhn (Institut für Haustiergenetik/Universität Göttingen) und Konrad Lorenz gelang ihm dieses Vorhaben in Perfektion.
Sie setzten sich zum Ziel, eine familienfreundliche Hunderasse zu züchten, die dem Polarhundetyp entsprach. Den Hauptaufgabenbereich dieser Hunde sahen sie nicht im Jagen, Hüten oder Bewachen. Vielmehr stellten sie sich diese Hunde als freundliche Gefährten für die Menschen vor.
Julius Wipfel setzte die gemeinsam erarbeitete Idee in die Tat um und kreuzte seinen Chow-Chow Rüden mit mehreren Wolfsspitz Hündinnen. Aus diesen Verpaarungen gingen die sogenannten Wolf-Chows hervor.
Nach circa zwölf Jahren harter Arbeit war es soweit und er kreuzte die besten seiner Wolf-Chows mit ausgesuchten Samojeden. Die daraus entstandenen Hunde wiesen einen ursprünglich gebliebenen, natürlichen Körperbau auf und verfügten endlich über das gewünschte, ausgeglichene, familienverträgliche Wesen.
Dies führte im Jahr 1973 zum Anerkennen der bis heute jüngsten, deutschen Hunderasse „Eurasier“ durch VDH (Verein für das deutsche Hundewesen) und FCI (Fédération Cynologique Internationale).
Woher stammt der Name Eurasier?
Der Name setzt sich aus den Geburtsländern der ursprünglichen Hunderassen zusammen, die zur Zucht der Eurasier führte. Zu ihnen zählt der europäische (Eur) Wolfsspitz, der asiatische (asie) Chow-Chow und der russisch/nordische (r) Samojede.
Kurz zusammengefasst
Der Rassestandard des Eurasiers
Die Rassenstandardnummer des Eurasiers lautet beim FCI 291.
Verwendung findet er als Begleithund. Laut FCI Klassifikation gehört er der Gruppe 5 an was besagt, dass er zu den Spitzen und urtypischen Hunden zählt. Die Sektion 5, der er ebenfalls angehört beinhaltet zudem asiatische Spitze und andere, mit ihnen verwandte Hunderassen.
Größe, Gewicht, Statur und Lebenserwartung
Ein Rüde kann eine Widerristhöhe von circa 52 bis 60 Zentimetern erreichen. Ein Weibchen von circa 48 bis 56 Zentimetern.
Das Gewicht der Rüden kann bis zu circa 32 Kilogramm, das der Hündinnen bis zu circa 26 Kilogramm betragen.
Eurasier verfügen über einen kräftigen Rumpf mit betontem Widerrist und einem gut bemuskelten, geraden, festen Rücken.
Das Lebensalter kann zwischen 12 und 16 Jahren betragen.
Wann sind Eurasier ausgewachsen?
Mit circa acht Monaten endet sein körperliches Wachstum, wobei Ausnahmen die Regel bestätigen und Rüden nicht selten längere Zeit wachsen.
Das Haarkleid des Eurasiers
Seine Fellfarbe kann variieren, wobei lederfarbene, weiß-gescheckte und reinweiße keine Zuchterlaubnis von den Verbänden erhalten.
Das dichte Haarkleid lässt seinen Körperbau darunter gut erkennen. Er verfügt am gesamten Körper über dichte Unterwolle und leicht anliegendes, mittellanges Grannenhaar (Stichelhaar, das aus dem Fell hervorschaut).
Das Fell an Kopf und Ohren tritt kürzer in Erscheinung. Es verleiht ihm ein offenes Gesicht, wodurch seine Stehohren gut zur Geltung kommen. Sein Gesichtsausdruck wirkt fröhlich, aufgeschlossen und aufmerksam.
Die Vorderseiten der Läufe weisen kurzhaariges Fell auf. Die Rückseiten dagegen bedecken lange Haare. Diese langen Haare nennen sich an den Vorderläufen Fahne, an den Hinterläufen Hose.
Seine Rute buschige Rute bedecken lange Haare. Sie steht nach oben gerichtet oder liegt weit über seinem Rücken.
Die Halsbehaarung bildet keine hervorstehende Mähne und die Haare an seiner Brust weisen eine ähnliche Länge wie am Körper auf.
Als Besonderheit im Aussehen tritt die leicht bis stärker blau gefärbte Zunge in Erscheinung. Sie erbte er vom Chow-Chow.
Welchen Charakter hat die Hunderasse?
Die Charaktereigenschaften des Eurasiers lassen sich mit den Begriffen liebenswürdig, anhänglich, treu und kuschelig beschreiben. Das Aussehen des Eurasiers fordert den Hundefreund zum Streicheln auf und der Hund genießt diese Streicheleinheiten.
Er stellt sich gut und einfühlsam auf seinen Hundeführer ein und bemerkt die kleinste Stimmungsschwankung sofort. Jede Sekunde will dieser Hund mit seinem menschlichen Freund verbringen und lässt ihn nie aus den Augen.
Der Jagdtrieb erscheint gering, wohingegen er gerne spielt, sich schnell abrufen lässt und sich gerne bewegt. Hundesportarten wie Obedience oder Agility, die er mit seinem Menschen gemeinsam betreiben kann sorgen für viel Spaß auf beiden Seiten.
Er erweist sich nicht als Kläffer, obwohl der Wolfsspitz ihm seinen Schutztrieb und die Eigenschaften eines Hofhundes vererbte. Die ruhige Gelassenheit und das Wissen um seine Kraft vererbte ihm der Chow-Chow.
Als weitere Charakterzüge des Eurasiers sind Kontaktfreude, Ausgeglichenheit, Verträglichkeit mit anderen Tieren/Artgenossen und Instinktsicherheit zu nennen. Fremden gegenüber wirkt er reserviert, was sich nach einer gewissen Kennenlernphase schnell legt.
Da er sich stark an seine Menschen anbindet, erträgt er eine Trennung nur schwer und leidend. Wer an einen Urlaub ohne ihn denkt, muss dies gut vorbereiten und mit einem, dem Hund bekannten Menschen planen.
Sind Eurasier gefährlich? Gibt es negative Erfahrungen?
Eurasier verfügen über ein geringes Aggressionspotential. Wie jeder Hund kann auch der Eurasier beißen.
Der Mensch kann jedes Tier zu einer Waffe erziehen und das Aggressionspotential fördern. Kein Tier und somit kein Eurasier kommt aggressiv, bösartig oder gefährlich zur Welt. Jeder ausgewachsene Hund stellt als Ergebnis das dar, was der Mensch aus ihm macht.
Was sollte ich bei der Erziehung und Haltung beachten?
Eurasier wollen keinen Ärger mit ihren Menschen. Sie genießen die Nähe der Familie und brauchen neben einem gewissen Maß an Konsequenz, viel Liebe und Geduld. Übermäßige Härte oder antiautoritäre Erziehung hemmt sie in ihrer Entwicklung und lässt die gutmütigen Hunde innerhalb der Familie verkümmern.
Sie benötigen Ansprache, gemeinsames Spiel, ausreichend Auslauf. Sportarten wie Agility, Fährtenarbeit, Rally oder Obedience fördert die Bindung und bringt dem Team von Hund und Mensch viel Freude.
Insgesamt gesehen erweist sich die Erziehung eines Eurasiers als unkompliziert. Seine Anhänglichkeit und seine Klugheit, machen es einem Anfänger leicht, mit ihm zurechtzukommen.
Er passt sich gerne den Familienverhältnissen an. Erweist sich als kinderlieb und andere Tiere, die im Haushalt leben erkennt, er als Familienmitglieder an. Es liegt ihm fern andere Wesen zu verletzen, wenn es sich vermeiden lässt.
Als ausgesprochenes Rudeltier versucht er gerne seinen Rang zu erhöhen. Konsequente Erziehung und Geduld schaffen Abhilfe. Ebenso helfen ausgleichender Hundesport, Spiel und regelmäßiges Gehorsamkeitstraining bei der Rangklärung.
Was ist bei der Ernährung wichtig?
Bei der Ernährung erweist sich diese Hunderasse als unkompliziert. Sie vertragen Trockenfutter ebenso gut wie Nassfutter. Barfen erweist sich ebenfalls als geeinte Fütterung, wenn es ausgewogen und nach guter Planung erfolgt.
Wo kann ich einen Eurasier kaufen?
Der Kauf eines Hundewelpen ist Vertrauenssache. Ein Hundekauf vom Markt oder aus einem Kofferraum endet in vielen Fällen mit hohen Tierarztkosten. Das Leben des Tieres und der Menschen, die es aufnehmen, kann auf dem Spiel stehen, wenn es krank einzieht.
Dem VDH und/oder FCI angeschlossene Züchter bieten regelmäßig gesunde, gut sozialisierte und reinrassige Eurasier-Welpen an. Die Eurasier-Vereine und Hundezuchtverbände geben gerne Auskunft über Züchter, die nicht weit von den neuen Hundeführern entfernt wohnen.
Was muss ich beim Kauf beachten?
Der erste Besuch
Welpen, die nicht auf den menschlichen Besuch eingehen, ihn beschnuppern wollen und abgemagert wirken bergen ein erhöhtes Krankheitspotential in sich. Kranke Welpen wirken teilnahmslos und ihr Fell wirkt in vielen Fällen struppig, schuppig und ungepflegt.
Eurasier besitzen ein aufmerksames, aufgeschlossenes Wesen und wollen alles untersuchen. Fremden gegenüber kann es vorkommen, dass sie fremdeln und distanziert wirken. Dieses Verhalten ist bei Eurasiern als normal zu betrachten.
Der Zuchtraum muss Spielzeug beinhalten, wärmende Stellen mit Decken und eventuell weichen Kissen. Befindet sich das Muttertier nicht bei den Jungen, kann der Interessent nach ihr fragen und sie sich speziell zeigen lassen.
Reinrassige Eurasier besitzen zudem eine leicht bis stark gebläute Zunge, ohne dieses Merkmal handelt es sich nicht um einen Eurasier.
Was zeichnet einen aufrichtigen Züchter aus?
Kein Züchter setzt seinen Interessenten zeitlich unter Druck, sondern gibt ihm frühzeitig die Möglichkeit mit dem Hund regelmäßig Kontakt aufzunehmen.
Je häufiger der Interessent „seinen“ Hund besucht, desto leichter fällt dem Kleinen die Umstellung auf die neue Umgebung und seine neuen Menschen.
Der aufrichtige Züchter klärt den Hundefreund über die von ihm gezüchtete Rasse näher auf. Er erklärt ihm den Umgang mit den Hunden und zeigt ihm, mit einem gewissen Stolz, die Ahnentafeln.
Er zeigt ihm die Mutter, wenn sie sich nicht bei ihren Welpen befindet. Gegebenenfalls kann der Hundeinteressent den Vater ebenfalls sehen.
Beim Abholen gibt der Züchter dem neuen Hundebesitzer die Abstammungsurkunde und den Impfpass mit. Viele Züchter bieten bei Problemen und Fragen weitergehende Hilfen an, die Erstlings-Hundehalter schnell zu schätzen wissen.
Gibt es typische Krankheiten?
Wie viele größere Hunderassen kann der Eurasier unter Patellaluxationen (die Kniescheibe springt aus ihrer Führung), Hüftgelenksdysplasien (HD) und/oder Ellenbogendysplasien (ED) leiden.
Schilddrüsenerkrankungen lassen sich ebenfalls nicht ausschließen.
Krankheiten die ausschließlich beim Eurasier vorkommen lassen sich derzeit nicht belegen.
Der Eurasier gehört zu den Hunderassen, die als verhältnismäßig gesund und langlebig gelten.
Was kostet ein Eurasier?
Ein reinrassiger Eurasier aus guten Zuchtverhältnissen liegt vom Preis her zwischen circa 500 und 1600 Euro.
Fehlfarbene und Welpen, die den Zuchtanforderungen nicht in vollem Umfang entsprechen lassen sich in vielen Fällen preiswerter erwerben.
Eurasier-Mix-Welpen kann ein Interessent bereits ab circa 400 Euro erhalten.
Eurasier-Zucht:
Weitere Artikel:
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Fazit
Der Eurasier gehört zu den familiengebundenen Hunden. Er erweist sich als komplikationslos in der Haltung, da er andere Tiere akzeptiert und Kinder liebt. Die ursprünglichen Hunderassen, die zu ihm führten, gaben ihre besten Eigenschaften an ihn weiter.
Er liebt seine Familie, passt auf sie auf und belohnt ihre Nähe mit bedingungsloser Treue. Ein Urlaub ohne ihn kann der Hundehalter mit viel Vorbereitung des Hundes ausführen. Der Hund vergisst ihn nicht, leidet aber schwer unter seiner Abwesenheit. Betreut ihn ein ihm bekannter Mensch, während des Urlaubs kann dies sein Leiden mindern.
Die unkomplizierte Art des Eurasiers lässt ihn für einen Anfänger im Halten von Hunden geeignet erscheinen. Als Grundvoraussetzung dazu muss der Neu-Hundehalter bereit sein von und mit dem Hund zu lernen. Eine Anleitung durch eine Hundeschule oder Tipps durch den Hundezüchter helfen ihm beim Erziehen des Hundes.
Insgesamt gesehen bringt ein Eurasier Leben ins Haus und für viele Jahre einen bedingungslosen Freund. Wer keinen ganz kleinen oder wirklich großen Hund will, dem leistet ein Eurasier gute Dienste.
Speziell in der Wohnung oder einem kleinen Haus fühlt der Hund sich wohl. Dort kann er alles verfolgen was seine Menschen tun und wo sie sind.
Aktuelle Bestseller für Bücher und Produkte zum Thema Eurasier:
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